Ein Marshall erlitt laut Auskunft der Rennleitung schwere Beinverletzungen. Das Rennen wurde zunächst unterbrochen, ehe ein Restart erfolgte. Philipp Eng wurde Dritter.

Der am Vortag zweitplatzierte Lucas Auer war im zweiten Rennen in Ungarn an diesem Wochenende aus der Pole Position gestartet. Kurz nach dem Rennbeginn setzte aber ein Wolkenbruch ein. Auer wurde von Pascal Wehrlein überholt, fuhr danach in die Box. Auf dem nassen Betonstreifen vor der Einfahrt griffen allerdings die Bremsen nicht, Auer rutschte frontal in zwei Personen. Nach dem Tiroler hatten auch Edoardo Mortara und Bruno Spengler Probleme, ein Mechaniker von Mortara wurde ebenfalls verletzt.

Rote Flagge

Die Rote Flagge kam zum Einsatz, das Rennen wurde unterbrochen. Der Marshall wurde mit einem Hubschrauber abtransportiert, Lebensgefahr bestand nicht. Zwei Mercedes-Mechaniker mit weniger schlimmen Verletzungen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Auer wirkte im TV-Interview geschockt. "Mich interessiert nur der Zustand des Streckenpostens. Wenn du da drin sitzt, denkst du nur 'Scheiße' - du weißt, wohin es geht, da sind viele Leute beim Boxenstopp. Schrecklich", sagte der 23-Jährige.

Die Strecke trocknete während der Zwangspause, das Rennen wurde nach rund 30 Minuten Unterbrechung fortgesetzt. Dem Führenden der DTM-Wertung unterlief dabei ein Fauxpas. Der Engländer Gary Paffett fuhr auf Regenreifen und wurde von allen Rivalen überholt, ehe er in die Box fuhr. Vom Neustart profitierten die am Samstag und im Qualifying am Sonntagvormittag noch völlig unterlegenen BMW-Piloten, die dank ihrer Boxenstrategie einen Dreifachsieg einfuhren.

Der Deutsche Marco Wittmann siegte vor seinem Landsmann Timo Glock und Eng. Für den Salzburger war es in seinem Premierenjahr in der DTM sein zweiter Podestplatz nach Rang drei auf dem Lausitzring vor zwei Wochen. Auer klassierte sich am Ende als Neunter, bleibt in der DTM-Wertung auf dem vierten Zwischenrang. Voran liegt nun Glock vor Paffett.

Disqualifikationen

Fast sechs Stunden nach dem Rennen disqualifizierten die Sportkommissare des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) Auer, Mortara und Spengler. Die Rennleitung will untersuchen, ob es bei den drei Vorfällen möglicherweise fahrlässiges Verhalten der Fahrer gab. Ihre Teams können dagegen Berufung einlegen.

Ärger hatte es schon vor dem Rennen bei Gerhard Berger gegeben. Der DTM-Chef vermutete eine Teamorder beim Mercedes-Doppelsieg am Vortag. Auer, der Bergers Neffe ist, war in Führung liegend von seinem Markenkollegen Paul di Resta überholt worden. Der Schotte hatte anschließend gewonnen. Auer zeigte in der Situation keine Gegenwehr. "Das ist meiner Meinung nach ein Rückschlag für die DTM und für mich ein Schlag ins Gesicht. Ich war der Meinung, solche Spielereien sind vorbei", sagte Berger der Deutschen Presse-Agentur.