Ist dieser Test nur eine Art Belohnung für die heurige Saison, oder darf man mehr hinein interpretieren?
ANDREAS ZUBER: Ich gehe davon aus, dass es nicht nur bei diesem einen Mal bleibt. Honda sucht junge Piloten für die Weiterentwicklung ihrer Autos. Da würde es nichts bringen, wenn sie mich nur für einen Tag ins Auto setzen.

Soll was heißen?
ZUBER: Nachdem auch Christian Klien (2007 Honda-Testpilot, Anm.) den Rennstall verlassen hat, sind zwei Plätze für Test- und Ersatzfahrer frei. Drei Piloten werden getestet. Zwei von uns drei werden sie behalten.

Sie müssen also von der ersten Runde an Gas geben, dass die Fetzen fliegen?
ZUBER (lacht): Ich bekomme ein striktes Testprogramm. Vor allem muss ich einmal alles kennen lernen. Die Technik, das Lenkrad mit seinen zwei Dutzend Knöpfen, wie das Auto arbeitet. Dann werd' ich versuchen, das Auto auf meinen Fahrstil anzupassen. Und erst dann schauen wir vielleicht auf die Rundenzeiten. Außerdem haben wir bereits fixiert, dass ich Anfang Dezember in Jerez nochmals testen werde.

Aber Ihnen wird von Beginn an auf die Finger geschaut. Wie Sie mit dem Auto umgehen, was Sie den Ingenieuren sagen.
ZUBER: Natürlich. Aber es ist ja nicht so, dass ich als Nobody ins Auto steige. Ich stehe bei Honda schon länger unter Beobachtung.

Dabei wurden Ihnen immer wieder Kontakte mit anderen Teams angedichtet. Wie Williams?
ZUBER: Den Draht zu Honda gibt es bereits seit Beginn des Jahres. Seither schaut man dort sehr genau, was ich wie mache.

Wie prall gefüllt muss der Geldkoffer sein, damit Sie in ein Formel-1-Auto steigen dürfen?
ZUBER (etwas erstaunt): Ich teste nicht für irgendein Team, sondern für Honda. Das ist ein Weltkonzern. Die brauchen von ihren Piloten kein Geld.

Christian Klien hat Honda verlassen, weil er kaum zum Fahren gekommen ist. Diese Angst haben Sie nicht?
ZUBER: Erstens: Die Chance, in ein Formel-1-Team zu rutschen, bekommt man nicht oft im Leben. Also muss man sie nützen, wenn man sie bekommt. Zweitens: Das Test-Reglement ist noch gar nicht genau definiert. Wenn zum Beispiel der geplante, so genannte Rookie-Testtag für Neueinsteiger festgelegt wird, würde ich ordentlich zum Fahren kommen.

Und im Hinterkopf, womit spekulieren Sie da?
ZUBER: Ich möchte eigentlich noch nicht viel weiter denken. Es ist der erste Schritt, die Türe geht erst auf. Aber natürlich ist's mein Ziel, irgendwann einmal in der Formel 1 Rennen zu fahren.