Beim ersten Aufprall an der Mauer soll Robert Kubica einer Verzögerung von etwa 28 g ausgesetzt gewesen sein, wurde nach dessen Horror-Unfall vor zwei Wochen in Montreal errechnet. Aber nur Auge mal Pi. Denn der tatsächliche Wert war fast drei Mal so hoch.

Auswertung. Die Auswertung des "Accident Data Recorder" (ADR) warf nun folgende Daten aus: Der BMW-Sauber kollidierte bei 280 km/h mit dem Toyota von Jarno Trulli. Im Winkel von 30 Grad prallte er mit immer noch 230 km/h in die Mauer, dabei wirkten für Millisekunden 75 g auf den Körper von Kubica. Das 75-fache (!) eigene Körpergewicht . . .

"Mir geht es gut" "Aber mir geht es sehr gut", bestätigte Kubica in einem Gespräch mit seinem BMW-Team. Er erzählt, welchen Schock der Unfall offenbar in seiner polnischen Heimat ausgelöst hat. "Die halbe Stunde danach, ehe man wusste, dass ich unverletzt bin, war für die Menschen in Polen schlimm", so Kubica.

Ohne Sorge. Inzwischen kann er es schon gar nicht mehr erwarten, kommende Woche in Magny-Cours wieder ins Rennauto zu steigen. Völlig ohne Sorge, dass ihn der Unfall künftig im Unterbewusstsein lenken könnte. "Ich wusste immer, dass ein Unfall dieser Art mit einem Formel-Auto passieren kann", fürchtet Kubica keinerlei Spätfolgen.

Positive Erfahrung. Im Gegenteil. "Die Erfahrung, dass man trotzdem unverletzt aussteigen kann, ist für mich eher positiv", streicht Kubica den hohen Sicherheitsstandard der heutigen Formel 1 hervor. "Ich habe Glück, in der modernen Formel 1 zu fahren. Wäre ich früher auf die Welt gekommen, das Ganze wäre garantiert nicht so glimpflich ausgegangen."