Die Haare sind schon leicht ergraut, das Lächeln dennoch spitzbübisch wenn man Hermann Waldy die Frage stellt, wie es denn nun so heuer bei der flotten Fahrt auf die Berge Österreichs zugehen soll. Denn in den letzten Jährchen hat sein alter Reynard doch etwas geschwächelt, konnte mit der Konkurrenz einfach nicht mehr mithalten.

So schaute sich der Kärntner um nach einem fahrbaren Untersatz. In Japan wurde man fündig, holte den Lola B06 (will heißen Baujahr 2006) nach Kärnten. Und in stundenlanger Feinarbeit gemeinsam mit Michael Zele, Franz Faymann und Manuel Jank schraubte man den Boliden zusammen. Das Kohlefaser-Chassis mit dem 580-PS-Formel-1-Motor aus der britischen Motorschmiede Judd. Dazu Elektronik, die einfach "state-of-the-art" ist. Am Dienstag fuhr Waldy auf einer Rundstrecke bei Tolmezzo die ersten Kilometer. "Doch, es läuft. Das Auto fühlt sich gut an, ist sicher um einiges schneller als der alte Wagen. Die Traktionskontrolle funktionierte tadellos, ebenso der Motor. Nur die Datenaufzeichnung macht uns noch Kopfzerbrechen, die Bremsbalance werden wir auch ändern müssen", schrieb Waldy die ersten Eindrücke ins Protokoll.

Schneller wolle er jedenfalls die Bergaufstrecken bezwingen. Das erste Mal auf dem Rechberg (1. Mai) und dann vor allem beim Heimrennen auf die Simonhöhe (4. September).