Helmut Gram, ein Urgstein unserer Sportredaktion, ist nicht mehr. Der Villacher verstarb am Donnerstag kurz vor seinem 64. Geburtstag an einem schweren Leiden. Gram kämpfte wie ein Löwe gegen seine Krankheit. Chemotherapien, Krankenhausaufenthalte sowie niederschmetternde Diagnosen - nichts konnte ihn erschüttern. Am Donnerstag musste der große Kämpfer kapitulieren. "Geht nicht, gibt`s nicht", war sein Motto in allen Lebenslagen. So war er, dieser außergewöhnliche Tausendsassa und Workaholic. Ob bei der Zollwache, der Finanz oder als Sportjournalist. Gram hatte sich vom einfachen Zollwachebeamten bis zum leitenden Offizier der uniformierten Zollwache hinaufgearbeitet, absolvierte, nachdem die Zollwache aufgelöst worden war, die Verwaltungsakademie. Zuletzt war er als regionaler Personalentwickler der Finanzregion Süd (Kärnten, Steiermark) tätig.

Von Jugend auf hatte es ihm der Sportjournalismus angetan. Der ehemalige Badmintonspieler arbeitete nahezu 45 Jahre für unsere Sportredaktion. Jahrelang brach er zeitig früh von Villach zu seinem Hauptjob nach Klagenfurt auf, um dann am späten Nachmittag in die Kleine Zeitung zu marschieren, um dort Dienst zu schieben. Immer freundlich, diszipliniert und stets voll positiver Energie. Als Journalist kam für Helmut immer erst der andere. Die Geschichte. Das Blatt. Selbstlos, großzügig, uneitel - und das in einer eitlen Branche. Er hat deutliche Spuren hinterlassen. Gedanken, Formulierungen, aber auch Weisheiten. Grams große Leidenschaft galt dem Eishockey, speziell dem VSV.

Neben dem Sport war das Reisen sein großes Steckenpferd, Mit einer außergewöhnlichen Akribie organisierte er als Obmann des Verbandes der Kärntner Zollwachbeamten zahlreiche Reisen für die Mitglieder in alle möglichen Länder der Welt. Ganz obenauf stand aber seine Familie. Gattin Elisabeth und seine Kinder Steffi und Magnus waren ihm in den letzten Monaten bei seinem Kampf gegen den Krebs ganz große Stützen. Dann kamen aber schon seine Freunde. Noch am Montag entschuldigte er sich quasi bei denen, dass er einen Besuchstermin wegen seines schlechten Gesundheitszustandes nicht wahrnehmen könne.

Helmut verlor nie den Lebensmut, wollte leben, weil das bisher vielleicht etwas zu kurz gekommen war.  Dass er seine reizenden Enkelkinder nicht mehr aufwachsen sehen kann, machte ihm am meisten Sorgen. Nun muss er halt vom Himmel aus über sie wachen. Wir haben mit Helmut Gram nicht nur einen außgewöhnlichen, liebenswerten Menschen, sondern auch einen Freund verloren.

Das Begräbnis von Helmut Gram findet am Montag um 14 Uhr auf dem Waldfriedhof in Villach statt.