Während sich die zurückgelassene Konkurrenz auf das Viertelfinale dieser Weltmeisterschaft einstimmt, haben die mit sich ringenden Deutschen die Problemlösung in Angriff genommen. Sie wählten eine sehr defensive Taktik, die noch dazu mit geringem Aufwand verbunden ist. Joachim Löw als Nachfolger von Jogi Löw ist nicht gerade die ultimative Kreativ-Variante.

Ein bemerkenswertes Detail der Diskussion im Land des entmachteten Weltmeisters ist das offenkundige Fehlen von Alternativen. Die Namen, die genannt wurden, wurden nirgends als ernsthafte Beiträge erachtet. Es handelte sich um reine Alibi-Geschichten. Und das im Land, in dem es angeblich von hochbegabten Trainern nur so wimmelt.

Jogi Löw hat sich in den vergangenen Tagen seiner persönlichen Findungsmission wohl öfter gedacht, warum er nicht nach dem WM-Titel in Brasilien sein Amt zur Verfügung gestellt hat. Es wäre ein logischer Schritt gewesen, niemand hätte es ihm verübelt. Einen derartigen Erfolg auch nur zu wiederholen, ist – siehe Russland – nahezu unmöglich.

Aber diesen idealen Zeitpunkt des Absprungs hat Löw verpasst. Nach dem frühesten aller deutschen WM-Abschiede aufzuhören – es lag in seinem Ermessen –, entspricht nicht den Wunschvorstellungen eines Trainers. Die Wiedergutmachung wird zur Herkulesaufgabe.