Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ist zu Ende. Argentinien entthronte in einem packenden Spiel die Franzosen und Lionel Messi hat mit diesem Titel alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Was auch von diesem Turnier bleibt, sind eine Menge Rekorde, Statistiken und Zahlen.

Es gab nur eine Mannschaft im gesamten Turnier, die über 90 bzw. 120 Minuten kein Spiel verloren hat: die Niederlande. Die Elftal verlor erst im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen Argentinien. Der neue Weltmeister rutschte bekanntlich im Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien aus und auch Frankreich verlor ein Gruppenspiel gegen Tunesien.

Für die Holländer war erst im Elfmeterschießen gegen den späteren Weltmeister Endstation
Für die Holländer war erst im Elfmeterschießen gegen den späteren Weltmeister Endstation © AP

Das Finale fiel mit sechs Toren in 120 Minuten sehr torreich aus. Genauso wie das gesamte Turnier. Mit 172 Toren haben die 32 Mannschaften in Katar eine neue Bestmarke aufgestellt. Das ergibt einen Schnitt von 2,69 Toren pro Spiel. Der Durchschnitt war in den ersten Ausgaben der WM viel höher, was man auf mehrere Faktoren zurückführen kann. Zum einen nahmen weniger Mannschaften teil, zum anderen war der Klassenunterschied zwischen Weltklassemannschaften und Außenseitern höher. So lag die durchschnittliche Tordifferenz im heurigen Turnier nur bei 1,44 Toren pro Spiel. Das beweist, wie eng die Mannschaften in den vergangenen Jahren zusammengerückt sind.

Bestleistung und trotzdem nur Zweiter

Der französische Superstar Kylian Mbappe ist der erste Spieler mit vier Toren in WM-Endspielen. Alleine im Finalduell mit Argentinien erzielte Kylian Mbappé drei Treffer, doch die "Équipe Tricolore" ging schlussendlich dennoch als Verlierer vom Platz. Mit nicht einmal 24 Jahren steht er damit alleine an der Spitze der Finaltorschützen. Insgesamt hat der Paris-Saint-Germain-Spieler bereits zwölf Tore in 14 WM-Spielen erzielt. Der Rekordhalter Miroslav Klose hält bei 16 WM-Treffern.

Es fielen in Katar zwar am meisten Tore der WM-Historie, doch sehr wenige aus Standardsituationen. Nur zwölf Prozent der Tore wurden per Eckball, Freistoß oder Elfmeter erzielt. Zum Vergleich: 2018 lag dieser Wert noch bei 42 Prozent. Apropos Elfmeter: Vor vier Jahren wurden vier Strafstöße mehr gepfiffen als heuer – ein Durchschnitt von 0,34 Elfmetern pro Spiel.

In Katar gab es insgesamt 22 Elfmeter
In Katar gab es insgesamt 22 Elfmeter © AP

Ein Faktor, der wohl jedem Zuschauer auffiel, ist, dass sehr viel nachgespielt wurde. Wenig überraschend waren die Zusatzminuten in Katar der Höchstwert der Geschichte. In der ersten Hälfte zwischen England und Iran verkündete das Schiedsrichterteam unfassbare 14 Minuten Nachspielzeit. Und damit nicht genug – in der zweiten Hälfte wurden zehn Minuten angezeigt. Dies hielt jedoch aufgrund einer Unterbrechung auch nicht und so schoss England in Minute 90 + 13 das späteste Tor. Pierluigi Collina, FIFA-Schiedsrichterchef, forderte die Schiedsrichter auf, die Uhr zu stoppen, wenn der Ball nicht im Spiel ist. Die Nettospielzeit der Gruppenphase betrug nach Angaben der FIFA ca. 60 Minuten.

Messi vs. Mbappé

Den Goldenen Schuh gewann Kylian Mbappe. Bester Spieler der WM wurde Lionel Messi. Beide erzielten zehn Scorerpunkte – sprich Tore und Assists addiert. Wer kann nun die besseren Zahlen aufweisen? Der Argentinier avancierte mit seinem Einsatz im Finale zum WM-Rekordspieler mit 26 Spielen. Der junge Franzose verbrachte durchschnittlich 3,9 Kilometer pro Spiel im Gehen. Beim wesentlich älteren Argentinier waren es 4,5 Kilometer. Insgesamt liefen beide durchschnittlich weniger als acht Kilometer pro 90 Minuten. Aurelien Tchouameni legte im Finale insgesamt 15,6 Kilometer zurück.

Allgemeine Zahlenspiele

Argentinien gegen Frankreich war erst das dritte Finale, das im Elfmeterschießen entschieden wurde. Mit dem Sieg der "Albiceleste" erhält der Verband 42 Millionen Euro an Titelprämie von der FIFA – Rekord.

Die meisten Schiedsrichter-Einsätze hatten Wilton Sampaio aus Brasilien und César Ramos Palazuelos aus Mexiko. Doch die meisten Gelben Karten verteilte trotzdem ein anderer: Mateu Lahoz aus Spanien zeigte 25 Mal den Gelben Karton. Die Mannen aus Saudi-Arabien sahen ebendiesen am häufigsten – mit 14 Gelben Karten in drei Spielen wurden die Weltmeister-Bezwinger zum unfairsten Team des Turniers.

Der nächste Rekord steht jetzt schon fest: Bei der Endrunde 2026 in Kanada, USA und Mexiko werden erstmals 48 Mannschaften teilnehmen. Der erste Höchstwert der nächsten WM steht bereits.