Wie der einstige Starspieler von AC Milan und Real Madrid in Nyon gegenüber Journalisten erzählte, glaubt er an den sechsten Triumph des Rekordchampions. Die Trümpfe der "Selecao" seien zum einen die für brasilianische Verhältnisse ungewohnte Kontinuität auf der Trainerbank - Teamchef Tite ist seit 2016 im Amt - und zum anderen die Qualität des Kaders.

"Normalerweise geht bei uns eine Amtszeit von einer WM bis zur nächsten WM oder sogar nur von einem Turnier bis zum nächsten Turnier", sagte Kaka. Tite hingegen ist schon seit über sechs Jahren am Ruder und kann auf hochkarätige Kicker zurückgreifen. Schlüsselspieler sind arrivierte Kicker wie Neymar (30 Jahre), Casemiro (30) oder Thiago Silva (38), aber auch Youngsters wie Vinicius Junior (22), Rodrygo (21) oder Antony (22). "Wir haben eine gute Balance in der Mannschaft", meinte Kaka.

Der einstige Regisseur stand 2002 beim bisher letzten WM-Titelgewinn der Brasilianer im Kader, kam aber als 20-Jähriger nur zu einem Turnier-Einsatz. Die großen Offensivstars der "Selecao" waren damals Ronaldinho, Rivaldo und Ronaldo. Seither habe sich der Fußball stark verändert, erzählte Kaka. "Alles ist viel spezifischer geworden. 2002 hatte Cafu (Anm: Außenverteidiger) das gleiche Training wie Ronaldo (Anm.: Mittelstürmer), das wäre heute undenkbar."

Der 40-Jährige nahm an insgesamt drei Weltmeisterschaften teil (2002, 2006, 2010), in Katar ist er als TV-Experte dabei. Seine persönliche Zukunft sieht Kaka weiterhin im Fußball, allerdings nicht im Trainer-Bereich, sondern als Sportdirektor. Passend dazu schloss er erst kürzlich die Ausbildung zum "UEFA Executive Master of International Players" ab.

Möglicherweise wartet auf Kaka eine Funktionärskarriere bei seinen früheren Clubs AC Milan, wo er 2007 Champions-League-Sieger wurde, und Real Madrid. Die Partien des spanischen Rekordmeisters beobachtet der Ex-Profi genau, David Alaba fällt ihm dabei regelmäßig positiv auf. "Er ist wirklich gut, ich liebe ihn", sagte Kaka über Österreichs aktuellen Sportler des Jahres. Der zweite ÖFB-Star Marko Arnautovic ist dem Brasilianer hingegen kein Begriff: "Den Namen habe ich noch nie gehört."