Schon zu Beginn versuchte Belgien das Spiel an sich zu reißen und agierte diesmal in einem 4-3-3. Dabei zog es Romelu Lukaku vermehrt auf den rechten Flügel, Kevin de Bruyne spielte situativ als Mittelstürmer und phasenweise als "Zehner".

Die erste gute Chance hatten die Brasilianer. Thiago Silva lenkte einen Eckball mit dem Oberschenkel an die Stange. Glück für die Belgier.

Nur fünf Minuten später jubelten die Belgier über das 1:0, Fernandinho köpfte den Ball in das eigene Tor. Belgien wirkte vor allem bei Kontern gefährlich und kam bei schnellen Gegenstößen auch immer wieder in aussichtsreiche Positionen. Der letzte Pass kam jedoch nicht an.

Sehr wohl kam der letzte Pass bei einem solchen Konter in der 31. Minute an. Lukaku startete ein Solo, bediente de Bruyne, der per Rechtsschuss ins lange Eck traf und Belgien mit 2:0 in Führung brachte.

Lange Zeit waren die Belgier danach dem dritten Tor gefühlsmäßig näher als Brasilien dem Anschluss treffer. Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Brasilianer aber ihre Offensivbemühungen. Roberto Firmino, Augusto und Douglas Costa kamen neu in die Partie.

Belgien verlor immer mehr den Zugriff auf die Partie und Brasilien kam vermehrt zu Chancen. Nach einer Flanke von Philippe Coutinho erzielte Renato Augusto per Kopf den Anschlusstreffer zum 1:2 (76.).

Brasilien drückte nun auf den Ausgleich. Firmino und Coutinho vergaben hochkarätige Möglichkeiten in den folgenden Minuten. Brasilien schnürte Belgien in der Schlussphase der regulären Spielzeit förmlich ein, der benötigte Treffer gelang dem Rekordweltmeister nicht. Courtois entschärfte in der Nachspielzeit noch einen gut angetragenen Schuss von Neymar. Damit blieb es beim 2:1 und Belgien steigt in das Halbfinale auf und trifft auf Frankreich.

Damit scheitert auch die letzte nicht-europäische Nation bei dieser WM. "Wir hatten viel Ballbesitz, viele Chancen. Wir haben aber keine Tore geschossen. Belgien war effizienter, Courtois hat heute den Unterschied ausgemacht", lautete die Analyse von Brasilien-Teamchef Tite.

Der Sieg steigerte bei den Belgiern die Lust auf mehr. "Ich hoffe, dass es so weitergeht. Wir haben Großartiges geleistet", sagte Belgiens Trainer Roberto Martinez nun vor dem Halbfinale gegen die Franzosen - ein Duell, das nicht nur aufgrund vieler Freund- und Bekanntschaften zu einem besonderen wird. Belgien-Torman Thibaut Courtois: "Ich freue mich auf das Halbfinale. Wir kennen natürlich sehr viele Spieler. Es wird ein großes Match."