Mit einem souveränen Auftritt bezwang Belgien Außenseiter Tunesien 5:2. Belgiens Teamchef Roberto Martinez hatte nach dem lockeren 3:0-Auftakterfolg gegen Panama nichts zu beanstanden gehabt. Weil die Abwehrrecken Vincent Kompany und Thomas Vermaelen noch nicht voll fit sind, schickte er dieselbe Startformation aufs Feld. Und jene Elf machte schnell ernst: Eden Hazard zwang Syam Ben Youssef zu einem Elferfoul an der Strafraumgrenze und verlud im Anschluss Tunesiens Goalie Farouk Ben Mustapha. Hazard zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung: "Wir wussten, dass es einfacher werden würde, wenn wir schnell treffen. Die einzigen Fehler, die wir gemacht haben, waren die Gegentore. Wir sind glücklich mit dem 5:2." 

Tunesien probierte die Flucht nach vorn, und wurde nach einem schlimmen Patzer in der Vorwärtsbewegung klassisch ausgekontert: Dries Mertens bediente Lukaku, und der brachte den Ball eiskalt im langen Eck unter (16.). Den Arabern gelang jedoch die schnelle Reaktion: Dylann Bronn köpfelte nach Freistoßflanke von Khazri zum 2:1-Anschluss ein (18.). Wenige Minuten später kam für Rechtsverteidiger Bronn die Hiobsbotschaft. Er musste genauso verletzungsbedingt ausgewechselt werden wie kurz vor der Pause Nebenmann Ben Youssef.Kurz vor der Pause durfte dann Lukaku noch einmal jubeln. Thomas Meunier steckte perfekt auf den Manchester United Angreifer durch und der traf dann zum bereits vierten Mal bei dieser Weltmeisterschaft. Halbzeit zwei begann für die Belgier wieder perfekt. Kevin de Bruyne bediente mit einem Pass aus der eigenen Hälfte Eden Hazard und der schob nach 51 Minuten locker zum 4:1 ein. Im Verlauf des Spiels ergaben sich immer wieder Topchancen für Belgien, Michy Batshuayi verwertete die beste Möglichkeit in der 90. Minute zum 5:1. Der Tunesier Wahbi Khazri betrieb mit seinem Treffer in der Nachspielzeit nur mehr Ergebniskosmetik.

Trotz des Sieges sieht Belgiens Teamchef Martinez noch Luft nach oben: "Das heutige Spiel ist unserem Stil entgegengekommen. Tunesien wollte gewinnen, sie haben hoch gepresst und haben Spieler auch in der Defensive Eins gegen Eins spielen lassen. Hier bekommen wir unsere Möglichkeiten - und die haben wir gut genützt. Wir wachsen immer noch. Es gilt noch viele Dinge besser zu machen. Wir haben den Ball in manchen Situationen nicht gut gehalten, hätten etwa auch mit der Zwei-Tore-Führung besser umgehen müssen." 

Mit zwei Siegen aus den ersten zwei Spielen können die Belgier nun beruhigt in das letzte Spiel der Gruppenphase gegen England gehen.