Ein russischer Fußball-Fan hat sich bei der kolumbianischen Reporterin Julieth Gonzalez Theran entschuldigt, nachdem er diese während einer Live-Sendung auf einem öffentlichen Platz in Saransk auf die Wange geküsst hatte. Es sei um eine Wette gegangen, er bedauere sein Benehmen, so der Mann bei einem "anonymen" Anruf im Sender.

Gonzalez Theran, die für die Lateinamerika-Redaktion der "Deutsche Welle" arbeitet und den Vorfall auf ihrem Instagram-Account als "inakzeptabel" bezeichnet hatte, nahm die Entschuldigung an. DW-Chefrakteurin Ines Pohl sagte: "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern sexuelle Gewalt."

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Ein Sieg unter dem Druck des Gewinnen-Müssens gegen Schweden könnte für die deutsche Nationalmannschaft zu einem Trumpf im weiteren WM-Turnier werden. Das erklärte DFB-Teampsychologe Hans-Dieter Hermann. Gewonnene "Druckspiele" seien "Brustlöser". "Druckspiele sind definitiv die große Chance, sich selbst zu bestätigen. Die Psyche lässt sich nicht belügen", sagte Hermann am Freitag auf der DFB-Homepage. Hermann arbeitet seit 2004 mit dem deutschen Team.

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14 WM-Dressen der kolumbianischen Fußball-Nationalteams sind vor dem Versand in die Niederlande am Flughafen in Bogota konfisziert worden, weil sie mit flüssigem Kokain imprägniert waren. Jedes der mit unverdächtigen Dressen gemischten Shirts enthielt laut Polizei mehr als 5 Kilogramm Kokain, der Straßenverkaufswert belaufe sich insgesamt auf (umgerechnet) 3,2 Mio. Euro. Laut Polizei würden Drogenhändler und Schmuggler das WM-Fieber für ihre kriminellen Tätigkeiten ausnützen.

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Nach den beiden überzeugenden Siegen wächst unter den Russen der Glaube an das Team von Trainer Stanislaw Tschertschessow. So denken 25 Prozent, dass die "Sbornaja" ins Viertelfinale einzieht. Vor dem Turnier waren es nur 14 Prozent, wie das staatliche Meinungsforschungsinstitut WZIOM mitteilte. Dass Russland bis ins Halbfinale kommt, meinen derzeit 16 Prozent der Befragten, neun Prozent rechnen sogar mit dem Finale.