Es war eine Mini-Revolution, die am Mittwochabend im Iran ablief. Frauen durften erstmals seit 1981 einem Fußballspiel beiwohnen, zumindest indirekt. Im Azadi-Stadion von Teheran durften Frauen und Männer gemeinsam die WM-Partie zwischen dem Iran und Spanien (0:1) auf Videoleinwänden verfolgen. 20.000 Karten waren für dieses Public Viewing verkauft worden.

Dabei hatte es bis kurz vor Anpfiff so ausgesehen, als wäre die Lockerung des Verbots von den Behörden wieder zurückgezogen worden. Beim Eintreffen der Fans drei Stunden zuvor waren die Stadiontore von der Polizei verriegelt. Die Veranstaltung sei abgesagt, hieß es, aus infrastrukturellen Gründen.

Doch das ließen sich die Anhänger der Nationalmannschaft nicht gefallen. Sie veranstalteten Sitzblockaden, protestierten lautstark und verhandelten mit den Behörden. Schließlich hatten diese doch ein Einsehen, die Tore öffneten sich, für Frauen und Männer.