Uruguay zählt zwar nicht einmal 3,5 Millionen Einwohner, aber mit zwei WM-Titeln und insgesamt fünf -Halbfinal-Teilnahmen zu den großen Fußball-Nationen. In Russland ist der Copa-America-Rekordsieger nun schon zum 13. Mal bei einer Endrunde dabei und trifft in der Gruppe A auf die Außenseiter Ägypten und Saudi-Arabien sowie das Gastgeber-Team. Der erneute Achtelfinaleinzug ist somit Pflicht.

Nach der verpassten Qualifikation für die WM 2006 übernahm Oscar Tabarez das Traineramt und ist nun der längstdienende sowie älteste Teamchef der WM in Russland. Der mittlerweile 71-Jährige führte "La Celeste" (Die Himmelblaue) wieder in die Erfolgsspur. So kam 2010 erst mit dem 2:3 im WM-Halbfinale gegen die Niederlande das Aus. Ein Jahr später gewann Uruguay dann zum 15. und bisher letzten Mal die Copa America.

Traumsturm für "La Celeste"

Vor vier Jahren setzte es zwar eine 1:3-Auftaktniederlage gegen das Sensationsteam aus Costa Rica, doch mit Siegen über England (2:1) und Italien (1:0) glückte dennoch der Vorstoß ins Achtelfinale, in dem mit dem 0:2 gegen Kolumbien das Aus kam. Vor allem das Spiel gegen die Italiener war damals wegen der Beißattacke von Superstar Luis Suarez monatelang in aller Munde. Der Torjäger hatte seinen Gegenspieler Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen.

Suarez wurde deshalb für neun Pflicht-Länderspiele sowie vier Monate für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt. Erst Ende März 2016 durfte der Barcelona-Angreifer wieder für das Nationalteam auflaufen. Tabarez, der diese Sanktion mehrmals als "völlig überzogen" kritisiert hatte, stand aber stets zu seinem Rekordtorschützen Suarez, der gemeinsam mit Paris-Saint-Germain-Star Edison Cavani den Traumsturm der "Urus" bildet.

Aber auch das Abwehrzentrum mit dem Atletico-Madrid-Duo Diego Godin und Jose Gimenez besitzt Weltklasse-Format und ist es gewohnt, gegen Ausnahmekönner wie Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo zu spielen. "Wir sind aber kein Superteam", pflegt der ehemalige Lehrer Tabarez trotzdem stets das Understatement, um die Erwartungshaltung klein zu halten, droht doch Uruguay bereits im Achtelfinale ein Duell mit Europameister Portugal oder Ex-Weltmeister Spanien.