Aufregung im steirischen Unterhaus! Ilz setzte sich gegen Hartberg II am zweiten Landesliga-Spieltag 3:2 durch – so weit, so gut. Was nach Schlusspfiff passiert ist, könnte jetzt aber ein Nachspiel haben. Der Co-Trainer der Hartberger hat in der Gästekabine in Ilz nach dem Spiel in einem Loch in der Wand eine Kamera entdeckt. Das Videomaterial wurde mitgenommen und von den Oststeirern gesichtet. Darauf zu sehen und hören: Trainer Markus Karner bei seiner Ansprache, die Spieler auf dem Weg in die Dusche. Karner selbst möchte die Situation gar nicht kommentieren: "Das ist ein laufendes Verfahren, dazu sage ich nichts", heißt es vom Trainer.

Fakt ist aber, dass am Donnerstag im Strafausschuss das Videomaterial gesichtet wird, um zu klären, warum diese Kamera in der Gästekabine hängt. Die Begründung der Ilzer: "Wir waren in den letzten Monaten immer wieder mit Diebstahlsvorwürfen konfrontiert", sagt Obmann Franz Seifried. Bei vier Kampfmannschaftsspielen wären Wertgegenstände bzw. Geld aus der Gästekabine abhandengekommen. "Das ist höchst unangenehm", sagt Seifried. Und um dem Täter auf die Schliche zu kommen, habe man die Kamera installiert. "Wir haben das im besten Glauben gemacht und das Schlechteste daraus gemacht", sagt Seifried. So unangenehm die Diebstahlssituation wäre, "das jetzt ist wesentlich unangenehmer".

Was Seifried wichtig ist: "Mit dieser Kamera wurde niemand abgehört, das ist keine WLAN-fähige Kamera. Es wurde nichts übertragen." Der Senat I, der Strafsenat, des steirischen Fußballverbandes beschäftigte sich am Montag mit der Anzeige der Hartberger, Kommentar gab es aber keinen. Nur so viel: Ein Verfahren ist eröffnet worden, es gilt nun zu prüfen, ob die Kamera Auswirkungen auf das sportliche Geschehen hatte. Andere Verstöße, wie etwa gegen das Datenschutzgesetzt o.ä., werden vom Strafsenat nicht behandelt.