Die Auslosung für die UEFA Nations League hat Österreichs Fußball-Nationalteam am Dienstagabend in Amsterdam eine laut ÖFB-Teamchef Franco Foda "sehr ausgeglichene und sehr spannende Gruppe" beschert: Die rot-weiß-rote Auswahl trifft von Anfang September bis Mitte November in Pool 1 der Liga B auf Norwegen, Nordirland und Rumänien.

"Wenn man die Platzierung betrachtet in der Weltrangliste, ist sie sehr, sehr ausgeglichen", betonte Foda zur ÖFB-Gruppe und sprach von "sehr interessanten Gegnern mit unterschiedlichen Spielanlagen". Österreich ist als bisher einziger fixer Teilnehmer der EM (12. Juni bis 12. Juli) im FIFA-Ranking aktuell die Nummer 26, Nordirland unmittelbar vor Rumänien 36. und Norwegen 44.

Während die Rumänen "viel Wert auf Kombinationsspiel legen und spielerisch sehr stark sind", sind die Norweger laut Foda "vorne mit Erling Haaland sehr robust und sehr athletisch. Da geht es sicher um viele Zweikämpfe, viele zweite Bälle. Sie sind bei Standardsituationen sehr gefährlich. Und die Nordiren sind uns bereits von der letzten Nations League bekannt, haben zuletzt sehr gute Leistungen abgeliefert und sind eine Mischung aus beiden", erklärte der 53-jährige Deutsche. "Wir werden alles versuchen, um den ersten Platz in der Gruppe zu belegen", bekräftigte Foda einmal mehr, dass der Aufstieg in die Liga A der Topnationen das erklärte Ziel sei. "Aber wie auch schon bei den vorherigen Auslosungen bin ich der Meinung, dass es bis zum letzten Spieltag spannend bleiben wird."

Möglicher EM-Gegner

Mit den Rumänen hat sich Foda "schon auseinandergesetzt, weil sie ein Gegner bei der Europameisterschaft sein könnten". Dafür müssten die Osteuropäer allerdings zunächst am 26. März auswärts Island schlagen und dann fünf Tage später erneut in der Fremde den Sieger der Partie Bulgarien gegen Ungarn.

Auch Nordirland, das zunächst auswärts auf Bosnien-Herzegowina trifft und dann am 31. März bei einem Sieg gegen den Gewinner des Duells Slowakei gegen Irland Heimvorteil hätte, und Norwegen, das Serbien empfängt und auch gegen Schottland oder Israel zu Hause antreten dürfte, haben noch diese letzte Chance auf ein EM-Ticket im Play-off. Österreich bereitet sich da schon auf die EM vor und trifft zu diesem Zwecke am 27. März in Swansea auf Wales sowie am 30. März in Wien auf die Türkei.

Bei der Auslosung am Dienstagabend in der Beurs van Berlage, dem ehemaligen Gebäude der Börse in Amsterdam, waren gemeinsam mit Foda auch ÖFB-Präsident Leo Windtner, Generalsekretär Thomas Hollerer sowie Bernhard Neuhold als Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH vor Ort. Sie erlebten mit, wie es in der höchsten Liga zu einer absoluten Hammergruppe kam: Denn in Pool 3 trifft dort Nations-League-Titelverteidiger und Europameister Portugal auf Weltmeister Frankreich, Vizeweltmeister Kroatien und auf die Schweden, die zuletzt bei der WM 2018 in Russland Viertelfinalist waren.

Deutschland bekommt es in der Gruppe 4 neben der Schweiz und Spanien auch mit Österreichs EM-Gegner Ukraine zu tun. Die Niederländer, die bei Euro in der Gruppe C mit Heimvorteil in Amsterdam als stärkster ÖFB-Kontrahent gelten, spielen im ersten Pool gegen Italien, Bosnien-Herzegowina und Polen.

Spieltermine:

Gruppenphase 3.-5. September, 6.-8. September, 8.-10. Oktober, 11.-13. Oktober, 12.-14. November und 15.-17. November 2020
Finalturnier: 2., 3. und 6. Juni 2021
Relegation und WM-Play-off: 24., 25., 28. und 29. März 2022

Modus: Im September, Oktober und November 2020 wird die Gruppenphase gespielt. Jeder spielt in seiner Gruppe gegen Jeden zweimal (6 Spiele pro Team). Die vier Sieger der Liga A qualifizieren sich für das Nations-League-Finalturnier im Juni 2021. Die Gruppensieger der Ligen B, C und D steigen auf. Die Gruppenletzten der Ligen A und B steigen ab. Die vier Gruppenletzten der C-Liga spielen eine Relegation, zwei Mannschaften steigen ab.

Qualifikation für die WM von 21. November bis 18. Dezember 2022 in Katar (insgesamt 13 europäische Startplätze): Über die Nations League können maximal zwei Mannschaften ein WM-Ticket holen. Die zwei höchstgereihten Gruppensieger der Nations League (laut Nationenranking), die sich in der regulären WM-Qualifikation (März bis November 2021) nicht direkt für die WM oder das Play-off qualifiziert haben, spielen im März 2022 mit den zehn Gruppenzweiten der WM-Qualifikationsgruppen in zwei K.o.-Runden um drei WM-Startplätze. Die Sieger der zehn WM-Qualifikationsgruppen sind direkt für die WM-Endrunde qualifiziert.