Österreichs Fußballnationalmannschaft steigt am 10. Oktober im Ernst-Happel-Stadion gegen Israel (20.45 Uhr) in die Endphase der EM-Qualifikation ein, und dieser Zeitpunkt stößt Franco Foda besonders sauer auf. "Der Donnerstag-Termin ist ein Wahnsinn", meinte der Teamchef am Dienstag anlässlich der Bekanntgabe der Verlängerung des Sponsorvertrages mit Raiffeisen bis Ende 2022.

Zwei Punkte ragen dabei besonders heraus. Zum einen hat der Wochentag, verbunden mit dem späten Ankick, mit Familienfreundlichkeit rein gar nichts zu tun, zweitens ist die Vorbereitungszeit extrem kurz bemessen. Für so manchen Nationalkicker, der am Sonntag noch gespielt hat, bleibt mit der Abschluss-Session am Mittwoch ein einziges volles Training übrig. Da müssen die im vorherigen Lehrgang einstudierten Automatismen rasch wieder abgerufen werden.

Beim Gegner kommen noch andere Aspekte hinzu, denn Israel stellt einen Sonderfall dar und dies in mehrfacher Hinsicht. So stand das Training der Gäste am späten Dienstag-Vormittag in der Südstadt im Zeichen höchster Sicherheitsvorkehrungen. Das Polizeiaufgebot war enorm, die Israelis werden auch von eigenen Kräften rund um die Uhr bewacht. Die Heimstätte der Admira vor den Toren von Wien glich für ein paar Stunden einer Festung.

25 Stunden Fasten

Teamchef Andreas Herzog muss sich auch mit anderen außergewöhnlichen Gegebenheiten auseinandersetzen. Wegen des höchsten jüdischen Feiertages Jom Kippur (Versöhnungsfest) ist allen Spielern strengstes Fasten und strikte Ruhe auferlegt. Die nächste Übungseinheit darf erst am Mittwoch nach Einbruch der Dunkelheit erfolgen, daher trainieren die Israelis erst um 21 Uhr.

Denn zuvor müssen die Spieler nach 25-stündigem totalen Verzicht auf (feste und flüssige) Nahrung noch etwas zu sich nehmen. Die Österreicher bestreiten nach dem Nachmittagstraining am Dienstag am Mittwoch ihre Abschlusseinheit um 17.30 Uhr.