Marcel Koller absolviert nächsten Sonntag (11. Juni) in der WM-Qualifikation in Irland sein 50. Länderspiel als österreichischer Fußball-Teamchef. Der Schweizer wird damit zum alleinigen Rekordhalter: Noch kein ausländischer Trainer hat Österreich in mehr Partien betreut.

Mit seinem Jubiläum übertrifft Koller die Marke von Leopold Stastny. Der Slowake, einer der wichtigsten Wegbereiter des österreichischen Fußballs, hatte die ÖFB-Auswahl von Juli 1968 bis September 1975 mehr als sieben Jahre lang trainiert. Durchgängig war in der Nachkriegszeit kein anderer Teamchef länger im Amt.

Vertrag läuft bis Herbst

Koller amtiert seit November 2011. Sein Vertrag läuft bis Ende der WM-Qualifikation im Herbst. Wie Stastny war er bisher in 49 Länderspielen verantwortlich. Nach dem Irland-Auftritt fehlt Koller nur noch eine Partie auf Herbert Prohaska (51), der Österreich 1998 in Frankreich zuletzt zu einer WM-Endrunde geführt hatte.

Josef Hickersberger ist mit 56 Spielen in zwei Amtszeiten als Chefcoach nach 1945 die Nummer eins. Um die Marke des Niederösterreichers zu erreichen, müsste sich Österreich unter Koller entweder als Gruppenzweiter zumindest für die WM-Barrage im November qualifizieren, oder dessen Vertrag verlängert werden. Vier Quali-Spiele sind im Herbst noch ausständig.

Kollers ÖFB-Bilanz liest sich trotz des verpatzten Vorjahres, als in zwölf Spielen nur drei Siege gegen Albanien, Malta und Georgien (jeweils 2:1) gelangen, noch immer positiv: Unter dem 56-Jährigen gab es bisher 23 Siege, 11 Remis und 15 Niederlagen. Das Torverhältnis steht bei 75:53.

Unerreichbar

Unerreichbar scheint auch für Koller die Allzeit-Bestmarke von Hugo Meisl. Der legendäre Trainer des "Wunderteams" - Bundeskapitän wurde der Teamchef damals genannt - betreute die ÖFB-Auswahl von Juni 1913 bis April 1914 sowie von September 1919 bis zu seinem Tod im Februar 1937 nicht weniger als 128 mal.