Er war gleich der Star am Belgrader Flughafen, unmittelbar nach der Ankunft des österreichischen Fußball-Nationalteams, das am Sonntag auf Serbien trifft. Marko Arnautovic wurde von den Fans äußerst freundlich empfangen, viele baten um Autogramme und Selfies und der Mann des Spiels gegen Wales stand allen geduldig zur Verfügung.

Arnautovic stand vielen Fans für Selfies zur Verfügung
Arnautovic stand vielen Fans für Selfies zur Verfügung © GEPA pictures

Für Arnautovic und Aleksandar Dragovic ist es ein besonderes Spiel, denn beide haben serbische Wurzeln. Der Stoke-Legionär hat sich in den lokalen Medien über die Stimmung in seiner zweiten Heimat informiert und wusste zu berichten, dass Österreich als "schwierigster Gegner" in der WM-Qualifikationsgruppe betrachtet wird.

Sollte Arnautovic, wie schon gegen Wales, ein Tor gelingen, dann werde er sich freuen, "aber nicht jubeln, aus Respekt vor meinem Vater". Dieser ist Serbe. Auf etwaige Pfiffe von den Rängen ist er ebenfalls vorbereitet. "Das ist ja normal, das muss man annehmen. Ich werde trotzdem nicht respektlos zu den Fans sein", meinte der 27-Jährige.

"Das werde ich nie vergessen"

Dragovic erinnert sich besonders gern an sein Debüt vor sieben Jahren in jenem Stadion "Marakana", in dem er auch heute einlaufen wird. "Das werde ich nie vergessen", meinte der Verteidiger. Damals war die Arena beim unglücklichen 0:1 ausverkauft, ein wahrer Hexenkessel, wie sich ÖFB-Präsident Leo Windtner zurückerinnert. "Das war damals wirklich eine sehr kritische Situation, da sind von allen Seiten die Feuerwerke geflogen, dann sind serbische Fans auf unsere losgegangen", so Windtner.

Am Sonntag ist in dieser Hinsicht weniger zu befürchten, denn in Belgrad wird mit maximal 20.000 bis 25.000 Zuschauern gerechnet. Die Mannschaft befindet sich aber im Aufwind, immerhin ist Serbien regierender U-20-Weltmeister. Ein Umbruch ist im Gang.

Die Österreicher werden wohl in beinahe gleicher Formation einlaufen wie gegen Wales. "Ich werde nicht alles auf den Kopf stellen", meinte Teamchef Marcel Koller beim Abflug. Die Mannschaft habe "sehr gut regeneriert", schließlich gab es nur zwei Tage Pause. "Das war die wichtigste Maßnahme", so der Schweizer. Man habe beim Gegner auch "Schwächen" erkannt, "das haben wir versucht, dem Team zu vermitteln", meinte Koller. Und, der wichtigste Nachsatz: "Wir werden natürlich versuchen, dieses Spiel zu gewinnen."