Der Vertragspoker rund um Marcel Koller geht langsam aber sicher in die Zielgerade. Bleibt er in Österreich - oder sucht er doch in seiner Schweizer Heimat eine neue Herausforderung? Heute hat sich der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) in Bern getroffen, um über die Teamchef-Frage zu beraten. Mit einem klaren Ergebnis: "Marcel Koller ist der Favorit des SFV. Die Rahmenbedingungen für eine Anstellung sind klar definiert", teilte der Verband am Abend mit. Sportdirektor Peter Stadelmann hat nun den Auftrag, die Verhandlungen in den nächsten Tagen zu Ende zu führen. Ergebnis ungewiss.

Die Schweiz wartet nun auf ein Echo

Grundsätzlich habe man sich mit Marcel Koller bereits ausgetauscht. "Es bestehen noch Differenzen, wir warten nun auf ein Echo der anderen Seite", nahm Sportdirektor Peter Stadelmann in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen kurz vor der Sitzung zur Teamchef-Frage Stellung. Danach hieß es auch von oberster Ebene, von SFV-Präsident Peter Gilliéron: "Der Ball liegt nun bei Marcel Koller." Ähnliches hatte tags zuvor auch bereits ÖFB-Präsident Leo Windtner verlautbart: "Jetzt ist Marcel Koller am Zug."

Koller - der Wunschkandidat beider Alpenländer - ist nun also in der komfortablen Lage, sich zwischen A und CH entscheiden zu dürfen. "Mein Gefühl sagt mir, dass es nicht ausgeschlossen ist, in den nächsten Tagen zu einem Abschluss zu kommen", ist Stadelmann vorsichtig optimistisch. Schweizer Ersatzkandidat ist laut Medienberichten der U21-Nationaltrainer Pierluigi Tami - eine deutliche billigere Lösung.

Entscheidung "spätestens Anfang nächster Woche"

Marcel Koller bat noch einmal um Bedenkzeit. Dino Lamberti, der Berater des Schweizers, erklärte am Donnerstag gegenüber der "Sportinformation Zürich", dass sich der 52-Jährige bis "spätestens Anfang nächster Woche" äußern wolle. Zur Chance, dass Koller in Kürze schon als Schweizer Trainer präsentiert werden könne, meinte er nur: "Die Basis ist da. Die Gespräche sind aber nicht abgeschlossen." Offenbar geht es nur noch um Details und auch darum, dass sich Koller schwertut, sich von einem angefangenen Projekt in Österreich zu verabschieden. "Er hat dort ja etwas aufgebaut", betonte Lamberti.