Es war einer dieser besonderen Fußballtage. Es kribbelte in Wien, der Funke war bereit zum Überspringen - und als David Alaba in Minute 84 traf, war das Feuer entfacht. "Aber das Stadion hat schon vor dem Spiel gebrannt", sagte David Alaba, der die Fans immer wieder aufgepeitscht hatte. Und er ergänzte: "Die Iren haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, aber wir haben uns wenigstens immer mehr Chancen erarbeitet." Eine davon verwertete er. Wie in Dublin beim 2:2 kurz vor dem Ende, diesmal sogar zum Sieg. Und der Moment, in dem das Stadion jubelte, beschrieb er kurz: "DAS ist Fußball. DAS ist Emotion pur."

Auch Teamchef Marcel Koller wirkte nach dem Sieg erleichtert und gelöst. "Ich habe meiner Mannschaft immer gesagt, sie soll Ruhe bewahren, wir können das Tor auch noch in der 90. Minute schießen. Zum Glück war es dann doch ein wenig früher." Klar ist aber auch: Dieser Sieg reicht nicht, das weiß auch Koller: "Schweden spielt in der letzten Runde gegen Deutschland. Ich muss wohl Jogi Löw bitten, dass die Deutschen da Gas geben. Aber wir brauchen in Schweden zumindest einen Punkt, das ist klar." Für den Schweizer lag auf der Hand, warum das Team nach dem Wechsel besser in Schwung kam: "Weil wir uns davor nicht so viel zugetraut haben, keine Sicherheit in den Ballstafetten hatten. Und weil Leitgeb nach der Pause mehr in die Tiefe spielte. Das war entscheidend."

Für die Spieler wie die Besucher war die Partie jedenfalls eines: intensiv. "Es war ein Spiel, das einem alles abverlangt hat", meinte Präsident Leo Windtner, "das Team hat bewiesen, dass es ein Kämpferherz hat. Und dass David Alaba der Herzschlag dieser Mannschaft ist." Die Intensität war auch an den Spielern nicht spurlos vorübergegangen. "Wir haben es unnötig spannend gemacht", meinte etwa Sebastian Prödl, "aber David hat uns alle erlöst. Und man hat gesehen, dass auch ein 1:0 ein unglaublich schöner, emotionaler Sieg sein kann." Das war er auch für die Fans, denen alle dankten. Und Julian Baumgartlinger brachte es auf den Punkt: "Es freut mich, dass wir ihnen was zurückgeben konnten. Danke."