Es schüttete in Strömen, doch die Miene war zumindest wenige Minuten vor dem Anpfiff bei Robert Micheu eine helle: Ivica Peric, für die Ligakomission zum Vizepräsidenten abgestuft, teilte hochoffiziell mit, dass der Vertrag mit dem Trainer um zwei Jahre verlängert wurde. Unter Micheu, so das Argument für die Zugabe, sei die Austria seit zehn Spielen ungeschlagen. Ein Heimsieg –der letzte ist zwei Monate her (5:0 gegen BW Linz) – wäre die Kerze auf der Torte für den Austria-Trainer gewesen. Dementsprechend hurtig gingen die Heimischen auch ans Werk, setzten den Tabellenfünften unter Druck, beherrschten das Geschehen, doch offenbarte sich wieder das alte Leiden: Vor dem Tor präsentierten sich die Waidmannsdorfer nicht effektiv genug. Pichler (6.) und Zsalto (9.) ließen hochkarätige Möglichkeiten für das 1:0 aus. Nach einer Viertelstunde zeigten auch die Steirer, dass sie Fußball spielen können. Wohl auch, weil sich die Fehlerquote bei den Gastgebern in der Defensivarbeit erhöhte. Nachdem Austria-Tormann Zetterer in der 18. Minute das 0:1 verhinderte, hatten die Klagenfurter sechs Minuten später bei einem Stangenschuss der Gäste Glück. So richtig schienen die Micheu-Schützlinge trotz Bemühens den roten Faden nicht zu finden.

Zumal es auf dem schweren, verregneten Boden immer schwieriger wurde, dem Spielgerät seinen Willen aufzuzwingen. Nach der Pause ging es (fast) nur Richtung Kapfenberger Tor, die Mittel, die Gäste-Abwehr auszumanövrieren, waren aber begrenzt. Dann die 75. Minute, die Wende: Zakany flankte präzise zur Mitte, Pichler köpfelte gekonnt ein. 1:0, die überfällige Erlösung. So trainiert man das. Der erste Sieg daheim seit dem 3. März war verdient. Mit dem 1:0 sind die Klagenfurter nun seit elf Spielen ungeschlagen.