Lange Zeit hielt Kapfenberg die Partie gegen die Tiroler mehr als nur offen: 1:0-Führung (Arimany, 15.), 60 Prozent Ballbesitz, gute Kontrolle, der Tabellenführer hatte nicht viel zu melden. Leider auch der Linienrichter nicht, der die Abseitsstellung von Thomas Pichlmann beim 1:1 übersah (26.). Davor hatte Daniel Rosenbichler mit einem Slalomlauf die KSV-Defensive schlecht ausschauen lassen.
In den Sekunden vor der Pause kippte die Partei dann zugunsten von Innsbruck. Erst traf Siller nach einem Eckball zum 2:1 (45.), dann vollendete Hölzl in der Nachspielzeit den Doppelschlag, weil Tormann Nicht beim Herauslaufen gezögert hatte und vom Ex-Sturm-Motor bezwungen wurde. Der Tabellenführer erwies sich in den ersten 45 Minuten als Meister der Effizienz.

Clevere Tiroler

In Hälfte zwei machte Innsbruck hinten dicht und kam kaum noch vor das KSV-Tor. Die Hausherren drückten, richtige Hochkaräter konnten sie aber nicht erzwingen. Lasnik (60.), zwei Mal Meusburger (62., 65.) und Arimany (78.) ließen die besten Chancen sausen. Innsbruck? Konterte einmal mehr mit Effizienz und kam durch Florian Jamnig in Minute 84 sogar zum 4:1-Endstand. Ein bitterer Abend für die Falken. Dass ihnen am Schluss ein Handelfmeter auch noch vorenthalten wurde (88.), passte ins Bild. Der steirische Innsbruck-Coach Klaus Schmidt jubelte und holte sich auf der Tribüne ein „Siegerbussi“ von den Töchtern.

Lizenz-Entzug droht

Üble Post gab es für Austria Salzburg: Der Senat 5 der Liga hat ein Verfahren eingeleitet. Denn weder das Heimstadion Maxglan, noch die Ausweicharena in Schwanenstadt sind für Risiko-Spiele (gegen LASK und Innsbruck) zugelassen. „Der Strafrahmen reicht von einer Verwarnung über Geldstrafen bis hin zu einem Punkteabzug oder Lizenzentzug“, teilte die Bundesliga mit. Salzburg-Sportdirektor Gerhard Stöger: „Wir haben alles versucht. Wir sind nun auf Fremdhilfe angewiesen.“ Das Schicksal der Austria liegt nun in den Händen von Red Bull Salzburg – der „Erzfeind“ der Austria bzw. deren Fans. Red Bull könnte dem Stadtrivalen die Arena zur Verfügung stellen. Stöger hofft, dass „persönliche Befindlichkeiten“ hintangestellt werden.

CHRISTOPH HEIGL