Linz ist 2009 Kulturhauptstadt Europas. Trotzdem war im Linzer Stadion beim Spiel des Lask gegen Kapfenberg nur wenig Spielkultur zu bemerken. Von geordnetem Spielaufbau und durchdachten Aktionen war lange Zeit auf beiden Seiten nichts zu bemerken, die Hausherren bemühten sich in der Offensive zumindest ein bisschen mehr.

Gregoritsch saß auf der Bank

So war auch die Führung der Linzer in der 17. Minute nicht ganz unverdient. Nach einem Fehler von Marek Heinz im Mittelfeld bedient Florian Metz Stürmer Christian Mayrleb, der das Laufduell gegen Andreas Rauscher gewinnt und zum 1:0 für den Lask trifft. Bezeichnend: KSV-Trainer und Energiebündel Werner Gregoritsch saß fast die ganze erste Hälfte auf der Bank. Von selbiger dürfte er in der 38. Minute gefallen sein. Zuerst endet ein Lask-Angriff im Out. Roman Wallner wirft aber blitzschnell auf den weit vorne stehenden Thomas Prager ein. KSV-Verteidiger Pa Ousman Sonko reklamiert anstatt zu reagieren, Prager ist alleine und schiebt Goalie Raphael Wolf den Ball durch die Beine ins Tor.

Die Zeitlupe gab Sonko bei seinem Falken-Debüt recht, denn Wallner hatte beim Einwurf nur ein Bein am Boden - und das ist nicht regelkonform. In der Pause reagierte Gregoritsch und brachte Deni Alar und David Sencar für den angeschlagenen Heinz bzw. den schwachen Patrik Siegl. Viel gebracht hat es aber nicht. Der einzige Höhepunkt aus Sicht der Obersteirer folgte in der 63. Minute, als Gregoritsch seinem Manager, Akademieleiter und Edeljoker Herbert "Mucki" Wieger zu seinem Saisondebüt in der Bundesliga verhalf. Ein nettes Geschenk an einem Abend, an dem schon alles verloren war.

Denn der Lask, der sich im Laufe des Spiels steigerte und wieder Spielfreude erkennen ließ, legte noch nach. Zuerst marschiert Roman Wallner durch die Abwehr und trifft zum 3:0 (75.). Nur zwei Minuten später krönt Thomas Prager seine Leistung mit einem Lupfer nach Doppelpass mit Mayrleb. Für Kapfenberg gibt's nur eines: Schnell vergessen.