Warum Didi Constantini in Kapfenberg nur im Stehplatzsektor war, ist nicht bekannt. Dort hat der Teamchef aber wohl mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, dass Rot-Weiß-Rot auch überzeugende Leistungen liefern kann. In diesen Farben trotzte ein sowohl kampf- als auch spielstarkes Kapfenberg der Wiener Austria in einem packenden Match ein 3:3 ab.

Die Rechnung von Trainer Gregoritsch ging auf. Er hatte Sharifi statt Taboga in die Verteidigung gestellt, um der Austria mit mehr Offensive Paroli bieten zu können - die 4800 Fans honorierten den offenen Schlagabtausch mit Szenenapplaus, Gesang und bester Laune. "Einen schöneren Fußball-Sonntag kann es nicht geben", sagte Markus Felfernig. "Schon das Zuschauen auf der Bank hat Spaß gemacht."

Der Startschuss

Die Show ging schon in Minute vier los: Deni Alars erster Schuss zappelte via Innenstange im Netz. Der Goalgetter machte danach mit viel Selbstvertrauen ein großes Spiel. Dass er, wie auch Junuzovic, von zahlreichen Scouts (u.a. Milan, Getafe, Hoffenheim, Bremen, Köln) beobachtet wurde, hemmte nicht. Später luchste Alar Austria-Verteidiger Margreiter den Ball ab und holte geschickt einen Elfmeter heraus, den Mavric souverän verwertete (33.). Dazwischen ein Schönheitsfehler: Roli Linz hatte nach Wolf-Abwehr zum 1:1 abgestaubt (28.).

Linz brachte die Austria später noch einmal heran (65.), ehe ein Hüttenbrenner-Volley an die Latte klatsche, und Felfernig ebenfalls volley abzog - sein Ball jedoch zischte zum 3:2 in die Maschen (73.). Die Wiener kämpften sich noch einmal heran, erhöhten den Druck und kamen nur zwei Minuten später durch Stankovic zum dritten Tor eines Steirers und zum letztlich nicht unverdienten Ausgleich (75.).

Starkes Spiel, drei Mal gegen den Tabellenführer geführt, ein sehenswertes 3:3 auf den Rasen gezaubert, und dennoch: "Ganz zufrieden bin ich nicht. Auch wenn das Unentschieden gerecht ist, der Sieg wäre schön gewesen", meinte der in der Auslage stehende Alar. Über seine Zukunft in Kapfenberg wollte er nicht so viel sagen.