Stolze 24 Jahre ist es nun schon her, da feierte Rapid seinen 14. und letzten Cupsieg. Nach 2017 steht man heuer schon wieder im Finale des nationalen Pokalbewerbs, zum 28. Mal überhaupt. Gegner ist Ligakrösus und Fast-Meister Salzburg. Die Bullen spielen wieder einmal eine Traum-Saison, sind im Finale Favorit. "Doch wir werden eine großartige Leistung zeigen", ist Torhüter Richard Strebinger sicher. Der Rapid-Keeper zeigte sich zuletzt nicht ganz sattelfest. Doch nun ist alles vergessen, es geht darum, in einem Spiel eine verkorkste Saison inklusive Trainerwechsel und Nicht-Qualifikation für die Meisterrunde zu retten. "Wir haben sie im Frühjahr schon geschlagen, müssen einfach giftig sein, auf zweite Bälle aufpassen und mutig spielen. Nicht riskant, aber mutig. Disziplin und Cleverness werden gefragt sein", so Strebinger. 

Er geht in sein erstes Cupfinale als Nummer eins. 2017 bei der Niederlage gegen Salzburg spielte Tobias Knoflach im Tor. "Dennoch haben wir so viel positive Emotion und Gänsehaut, wenn man an die Fan-Unterstützung von damals und auch an Mittwoch denkt", so Strebinger auf der montäglichen Pressekonferenz vor der Abfahrt nach Klagenfurt. Bereits morgen Mittag werden die Wiener in beim Wörtherseestadion vorfahren.

In sein erstes Cupfinale als Rapid-Trainer geht in Klagenfurt Didi Kühbauer. Die im Herbst gekommene Rapid-Legende war beim letzten Cupsieg 1995 als 24-Jähriger dabei. "Das spielt aber keine Rolle. Einige meiner Spieler waren da noch gar nicht auf der Welt, die wird das relativ wenig interessieren. Große Geschichten von damals brauche ich also nicht zu erzählen", so Kühbauer, der als Ex-WAC-Trainer Kärnten-Vergangenheit hat. Das komische 3:4 zuletzt gegen Hartberg mit drei Eigentoren, drei Elfmetern und einem sehenswerten Treffer von Aliou Badji soll keine Rolle mehr spielen. "Das ist aus den Köpfen, wurde nicht mehr groß behandelt. Wir haben im Cup etwas tolles geschaffen und wollen es am Mittwoch in eine große Feier mit unseren Fans umwandeln", so Kühbauer.

Schiedsrichter nicht mehr thematisieren

Ebenfalls ungern möchte man im Lager der Grün-Weißen über die Schiedsrichter sprechen. Die Elferentscheidungen für Hartberg und etwaige nicht gegebene Elfer für Rapid sorgten für Verwirrung. "Wann Handspiel ist und wann nicht, verstehe ich eh nicht mehr, die Schiedsrichter teils auch nicht mehr, glaube ich. Jedes mal wird es anders ausgelegt. Ich hoffe nur, dass das Finale sportlich fair entschieden wird", so Kühbauer.

Verzichten wird Rapid wahrscheinlich auf Publikumsliebling und Allrounder Boli Bolingoli, der "Probleme mit dem Fuß hat", wie Kühbauer sich nicht in die Karten blicken lassen will: "In der NHL sagen die Trainer auch nicht mehr zu solchen Fällen, jetzt werde ich auch einmal ein bisserl amerikanisch."