Die Art und Weise, wie sich die Wolfsberger nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen Tirol im Derby präsentierten, war schon beeindruckend. Befreit und keineswegs resignierend trat die Mannschaft von Robin Dutt in Klagenfurt auf, das gesamte Kollektiv schien wie ausgewechselt. „Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und auch die nötige Geduld gehabt. Es spielte uns natürlich auch in die Karten, dass wir mit der ersten Umschaltaktion in Führung gegangen sind. Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben, denn die Niederlage gegen die WSG hat schon wehgetan“, gab der Trainer nach dem 3:0-Auswärtssieg zu.

Erstaunlich war auch die vom Deutschen nominierte äußerst junge Startelf, die ein Durchschnittsalter von unter 23 Jahren aufwies. Neben Dominik Baumgartner (verletzt) und Michael Novak (krank) ließ Dutt auch Kapitän Mario Leitgeb auf der Bank, ermöglichte dafür Kevin Bukusu sein Debüt und brachte Adis Jasic von Beginn an. „Wir haben wohl den kleinsten Kader in der gesamten Bundesliga. Wir sind ein Team und brauchen alle Spieler, auch die Routiniers – sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine“, erklärte Dutt nach dem Spiel.

Mit dem klaren und auch in dieser Höhe verdienten 3:0-Sieg befinden sich die Lavanttaler wieder mitten im Kampf um die Meisterrunde. Vier Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs liegt der WAC nur mehr drei Punkte hinter der sechstplatzierten Austria Wien. Mit Rapid Wien, Hartberg, Lustenau und Ried schürt das Restprogramm auch berechtigterweise Hoffnung auf das Erreichen der Top sechs. „Wir sind alle hoch motiviert, noch über den Strich zu kommen. Wir müssen den Schwung aus dem Derby in die restlichen Partien mitnehmen, dürfen aber dennoch nur von Spiel zu Spiel schauen“, strotzt auch Maurice Malone, Torschütze zum 1:0, nur so vor Tatendrang.

Auch Dutt möchte nicht zu weit in die Zukunft blicken: „Das nächste Ziel ist jetzt einmal ein Heimsieg gegen Rapid nächste Woche. Und nach dem Grunddurchgang werden wir sehen, ob wir auch unser Ziel, die Meisterrunde, erreicht haben.“