Mit vier Punkten hat sich der WAC nach mittlerweile drei gespielten Runden im Tabellenmittelfeld der Liga eingependelt. Und obwohl es beim 1:0 zu Hause gegen Ried den ersten Saisonsieg zu bejubeln gab, wurde augenscheinlich, dass es den Lavanttalern gegen einen defensiv eingestellten Gegner an den Mitteln fehlt, um mit schön herausgespielten Angriffsaktionen zum Erfolg zu kommen.

Viel mehr zeigten die Schützlinge von Heimo Pfeifenberger bisher einen gut organisierten und von Zweikampfstärke geprägten Spielstil, was den Trainer selbst wenig überrascht. "Wir werden hier in Wolfsberg nie die zu 100 Prozent spielstarke Mannschaft sein", meint der Salzburger. Für den Trainer war aber, wie bereits beim 1:1-Remis in Salzburg, zumindest in der zweiten Hälfte eine spielerische Steigerung zu erkennen.

Ansonsten strahlten die Wolfsberger überwiegend bei Standardsituationen Gefahr aus, wie beim 1:0-Siegtreffer von Boris Hüttenbrenner, dem ein Eckball von Joachim Standfest voranging. Neben dem Routinier zeigte sich Neuzugang Daniel Offenbacher für das Treten von ruhenden Bällen verantwortlich. "Ich denke, dass Standards immer eine Waffe sind. Vor allem gegen kompakt stehende Gegner wie Ried", sagt der Steirer, der von Sturm Graz ins Lavanttal gewechselt ist. Bei seinem Startelf-Debüt zählte Offenbacher zu den Aktivposten, wobei der Linksfuß bei sich selbst und seinen Kollegen noch Verbesserungspotenzial ortet. "Wir müssen die letzten Pässe einfach mit mehr Überzeugung spielen", erklärt der 24-Jährige, "weil wir werden in der nächsten Partie gegen Mattersburg spielerische Lösungen finden müssen."

Hoffnungsvolle Rückkehrer

Für angesprochene Lösungen soll unter anderen Jacobo sorgen, der gegen Ried in der Schlussviertelstunde nach überstandener Oberschenkel-Blessur überraschend sein Comeback feierte. Neben dem Spanier wird gegen die Burgenländer wohl auch Angreifer Mihret Topcagic (Rückenprobleme) in den Kader zurückkehren und Pfeifenberger als herbeigesehnte Option im Offensivspiel zur Verfügung stehen.

Ganz im Gegensatz zu Tadej Trdina. Der Slowene, der sich am Freitag vermutlich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hat, erhält heute bei einer MRT-Untersuchung die endgültige Diagnose und droht dem WAC monatelang auszufallen. "Es ist verdammt bitter für Tadej", so Pfeifenberger, der einen Neuzugang als Ersatz für den Slowenen kategorisch ausschließt.