Pünktlich in der 90. Minute zündete Austria Lustenau außerhalb des Stadions ein großes Feuerwerk. Das Spiel gegen den WAC war das letzte im Reichshofstadion, das demnächst um 8,2 Millionen Euro neu gebaut wird. Am Platz selbst fehlten hingegen die wirklich zündenden Ideen.

Der gesperrte WAC-Trainer Manfred Schmid erwartete vor der Partie „ein Geduldspiel und kompakt stehende Lustenauer. Wir haben hierfür im Training an Lösungen gearbeitet“. Eine solche präsentierte das Team schon in Minute 13. Über vier Stationen – Ballo, Baumgartner, Omic mit einem Fersler und Veratschnig – kam der Ball an der Strafraumgrenze zu Augustine Boakye, der mit links zum 1:0 abschloss. Die Wolfsberger dominierten, zeitweise mit 70 Prozent Ballbesitz. „Die ersten 30 Minuten haben wir fast Powerplay gespielt“, freute sich der Trainer über den Auftritt seiner Elf. Einziges Manko: Der zweite Treffer wollte nicht gelingen.

So dauerte es bis zur 64. Minute – als Schiedsrichter Safak Barmaksiz nach VAR-Check auf den Elfmeterpunkt zeigte. Lustenau-Verteidiger Boris Moltenis blockte einen Schuss von Nikolas Veratschnig im Strafraum mit der Hand. Thierno Ballo trat an und verwandelte zum 2:0. „Ich bin sehr glücklich, dass wir uns für unsere Leistung belohnt haben“, strahlte der 21-Jährige, der einen starken Auftritt zeigte.

Die Entscheidung? Nein, weil Lustenau praktisch aus dem Nichts auf 1:2 verkürzte (Namory Cisse traf aus kurzer Distanz ins Kreuzeck, 69.). Der WAC reagierte mit dem dritten Treffer. Lustenau-Neuzugang Kennedy Boateng konnte einen Auswurf von Torhüter Domenik Schierl nicht stoppen. Boakye überlauerte die Situation, spielte blitzschnell auf Ballo, der den Doppelpack schnürte.

War‘s jetzt die Entscheidung? Wieder nein. Weil Bamba und Boakye zwei Mal nur Aluminium trafen. Und weil fünf Minuten vor Schluss Yadaly Diaby vom Strafraumeck zum 2:3 traf. „Die letzten Minuten hat unsere Defensive aber super dagegenhalten“, freute sich Ballo, dass der WAC das 3:2 über die Distanz gebracht hat.

„In erster Linie bin ich froh, dass wir gewonnen haben, es war hochverdient“, resümierte Schmid nach der Partie. „Aber natürlich ist es bitter, wenn du am Ende zittern musst, weil wir riesige Chancen ausgelassen haben. Wenn wir hier Punkte liegen gelassen hätten, wäre es selbstverschuldet gewesen.“

Nach zwei Siegen in Folge und sieben erzielten Toren hält der WAC bei 20 Punkten, um sechs mehr als in der Vorsaison. Weiter geht es nach der Länderspielpause am 25. November mit dem Heimspiel gegen Austria Wien.