Hartberg beim WAC – das ist grundsätzlich keine schlechte Kombination. Und die Oststeirer starteten auch dieses Mal gut in die Partie, waren nach einem kurzen Abtasten in der ersten halben Stunde die aktivere Mannschaft. Und Hartberg ging leistungsgerecht in Führung. Dario Tadic behielt nach 24 Minuten vom Elfmeterpunkt die Ruhe und verwandelte sicher. Und der Hartberg-Stürmer hätte in der 33. Minute nach einem tollen Angriff über die linke Seite auch nachlegen können, Tadic traf den Ball aber nicht gut.

Trotzdem war es ein zunächst ordentlicher Auftritt. Wie so oft in der Fremde. In drei von vier Auswärtsspielen gingen die Oststeirer nämlich in Führung. Punkteausbeute? Null. Das Problem? Die letzten Minuten vor der Pause. Hatten die Hartberger im Vorjahr oft die Anfangsminuten verschlafen, sind es nun die letzten Minuten vor der Kabinenansprache. Gegen Tirol fiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Ausgleich, in Lustenau fingen sich die Hartberger nach der 40. Minute noch zwei Tore ein. Und auch beim WAC brachten die Hartberger die Führung nicht in die Pause. Matija Horvat verteidigte nicht ausreichend, Maurice Malone flankte und Tai Baribo köpfelte ein (42.). Wieder einmal ein Dämpfer kurz vor der Pause. Noch in der Vorsaison waren Punkte für den TSV fix im Programm, sobald die Oststeirer in Führung gegangen sind.

„Das Tor hat uns aus der Bahn geworfen. Wir waren danach verschreckt, der WAC hat den Schwung mitgenommen“, sagte Trainer Klaus Schmidt. Und tatsächlich: Nach der Pause präsentierte sich der WAC stark verbessert, presste höher und aggressiver – das behagte der Mannschaft von Klaus Schmidt nicht. Zunächst hielt Rene Swete, der nach drei Wochen sein Comeback feierte, seine Mannschaft noch im Spiel (51.), musste sich wenig später aber doch geschlagen geben (59.). Diesmal war es Patrick Farkas, der keine optimale Entscheidung getroffen hatte.

„Kurioserweise ist nach dem 1:2 bei uns ein Knoten geplatzt und es war eine mutigere Mannschaft zu sehen“, sagt Swete. Die Hartberger versuchten es, wurden aber nicht mehr gefährlich. „Wir haben eine Problematik nach vorne“, sagt Schmidt, der sich nach 68 Minuten für die Auswechslung des Torschützen Tadic entschied – dieser war damit gar nicht einverstanden. „Ich sage besser nicht, was ich mir denke. Sonst spiele ich nie mehr“, sagte Tadic bei Sky. Der WAC nutzte seine letzte Chance durch Thorsten Röcher in der Nachspielzeit.