Der LASK wartet auch nach dem dritten Heimspiel dieser Fußball-Bundesligasaison noch auf den ersten vollen Erfolg in Pasching. Die Oberösterreicher mussten sich am Sonntag gegen TSV Hartberg mit einem 1:1 (0:0) begnügen und verpassten es, sich für das Play-off-Rückspiel der Conference League am Donnerstag in Schottland gegen St. Johnstone Selbstvertrauen zu holen.

Just der im Sommer aus Hartberg gekommene Florian Flecker verhinderte mit seinem Tor in der 78. Minute eine verpatzte Generalprobe, nachdem Matija Horvat die Steirer in der 69. Minute in Führung gebracht hatte. Allerdings sind die Linzer bereits seit vier Ligaspielen sieglos und haben nach fünf Runden schon neun Zähler Rückstand auf Titelverteidiger Salzburg.

Der LASK, gegenüber Donnerstag an drei Positionen verändert, benötigte zehn Minuten, um nach dem Hartberger Anfangselan das Kommando zu übernehmen. Die erste schöne Angriffsaktion führte auch gleich zur größten Linzer Chance der ersten Halbzeit, doch Marvin Potzmann traf aus zehn Metern das Tor nicht (13.). Mamoudou Karamoko mit einem Kopfball (16.) und ans Außennetz (20.) verfehlte ebenfalls. Doch viel Zwingendes gelang dem LASK nicht, die Verunsicherung nach dem wenig berauschenden Saisonstart war der Mannschaft von Dominik Thalhammer anzumerken.

Organisiert von Mario Sonnleitner, stand die Hartberger Abwehr in der ersten Halbzeit meist gut. Offensiv wurden die Steirer aber nur selten gefährlich, LASK-Schlussmann Alexander Schlager entschärfte die einzig echte Chance durch Noel Niemann (35.).

Karamoko vergab kurz nach der Pause auch seine dritte Chance (47.), auf der Gegenseite scheiterte Gabriel Lemoine an Schlager (53.). Danach reagierte Thalhammer mit einem Dreierwechsel, brachte Thomas Goiginger, Florian Flecker und James Holland, der zu seinem Saisondebüt kam. Das Trio brachte sofort viel Schwung ins Spiel der Linzer.

Doch das Tor gelang den Gästen. Nach einem Hartberger Freistoß krachte Torhüter Schlager mit seinem Verteidiger Petar Filipovic zusammen und blieb liegen, Horvat nahm den Abpraller aus gut 30 Metern und traf ins verwaiste Tor zur Führung der Steirer (69.). Doch auch ein Linzer Joker stach. Nach einem Lochpass umkurvte Flecker Torhüter Swete und schob zum Ausgleich ein.

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): "Wir schaffen es nicht, unser vorhandenes Potenzial mehr zu nutzen, noch mehr auf den Platz zu bringen und in ein Ergebnis umzumünzen. Der eine oder ander Puzzleteil fehlt noch, vor allem wenn es darum geht, im Angriffsdrittel den letzten Pass zu spielen, die Torchance zu verwerten. Am Ende gab es genug Torsituationen, um dieses Spiel zu gewinnen. Es passiert jede Woche, dass wir 0:1 hinten sind und ausgleichen müssen, immer nachlaufen, und die Mannschaft gibt trotzdem nicht auf. Am Ende gibt es viele positive Aspekte und Potenzial, das Potenzial bleibt aber teilweise noch brach liegen. Unsere Aufgabe ist es, geduldig zu bleiben und nicht nervös zu werden."

Kurt Russ (Hartberg-Trainer): "Es war eine offene Partie in den ersten 60 Minuten. Wir waren gut in der Partie, mit dem 1:1 kann ich leben. In der ersten Hälfte hätten wir ein Tor schießen können oder müssen. Der LASK hat in der zweiten Halbzeit sehr viel Druck gemacht, wir sind schon ein bisschen geschwommen. Aber die Mannschaft hat super verteidigt. Wenn du Hartberg bist und zum LASK kommst, musst du mit einem 1:1 zufrieden sein. Wenn du ein bisschen Glück hast, das wir derzeit leider nicht haben, gewinnst du einmal so eine Partie auch 1:0. Für uns ist es ein normaler (Saison-)Start. Wir sind dort, wo wir hingehören."