Herzliche Gratulation zum neuen Job. Wann hat es denn den ersten Kontakt mit dem ÖFB gegeben?
JÜRGEN SÄUMEL:
Im Rahmen des letzten ÖFB-Lehrgangs hat es den ersten Kontakt gegeben. Das war einfach einmal ein grundsätzliches Gespräch. Ich habe mich schon damals sehr gefreut, weil ich weiß, was für ein Trainer Franco Foda ist. Es hat dann mehrere Gespräche gegeben und das hat sich dann gut entwickelt. Ich bin froh, dass ich die Chance nutzen kann.

Sie waren 2008 als Spieler bei der Europameisterschaft dabei. Glauben Sie, dass das in den Überlegungen von Franco Foda eine Rolle gespielt hat, jemanden ins Team zu holen, der so ein Turnier kennt?
Weiß ich nicht. Das müsste man den Teamchef fragen. Ich glaube, wir hatten gute Gespräche, wir wissen, wie wir ticken. Und ich glaube auch, dass ich gut ins Trainerteam passe. Ich kann auch sicher gut mit Franco. Ich habe auch jetzt in Hartberg bewiesen, dass ich gut mit starken Persönlichkeiten arbeiten kann. So eine ist ja auch Markus Schopp.

Was wird Ihre Aufgabe im Nationalteam sein?
Alles, was zum Assistenztrainer-Job dazugehört. Von der Arbeit auf dem Platz über Videoanalysen, taktische Besprechungen. Es wird genug zu tun sein, es kommt einiges auf uns zu. Es war auch der letzte mögliche Zeitpunkt, um zum ÖFB zu wechseln. Alles andere wäre nicht professionell gewesen.

Denny Krcmarek zum LASK, Danijel Zenkovic zu Werder Bremen, Sie zum ÖFB-Nationalteam. Was macht Hartberg aus Assistenztrainern?
Das ist tatsächlich bemerkenswert. Ich kann nur für mich sprechen. Markus hat neben der Mannschaft, die er entwickelt hat, und dem Verein, den er mit Erich Korherr und Brigitte Annerl entwickelt hat, auch einen Assistenztrainer entwickelt. Dafür werde ich immer dankbar sein. Markus ist mehr als ein Trainer für mich. Er hat mich auch jetzt unterstützt, aber einfach war es für uns beide nicht. Es waren drei wunderschöne Jahre.

Wann haben Sie die Mannschaft darüber informiert?
Es war klar, dass ich erst nach dem Klassenerhalt gehe. Eigentlich wollten wir die Mannschaft am Donnerstag informieren, aber Markus hat dann allen freigegeben und daher hat das Gespräch spontan nach dem Sieg gegen Altach stattgefunden. Er hat ein paar Worte gesagt, ich habe ein paar Worte gesagt. Über die Reaktion der Mannschaft habe ich mich sehr gefreut.

Wie hat die Mannschaft reagiert?
Sie hat sich für mich gefreut. Auf der einen Seite waren sie traurig, weil wir eine gute Beziehung aufgebaut haben. Auf der anderen Seite freuen sie sich für mich und mit mir über die Chance, die ich bekomme.

Sie hatten – offenbar – einen guten Draht zur Mannschaft. Mit wem aus dem Nationalteam haben Sie noch zusammengespielt?
Bei Marcel Koller war ich einmal dabei. Da habe ich ein paar Minuten mit David Alaba, Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic gespielt. Als Gegenspieler hatte ich Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker sicher. Florian Kainz kenne ich, die LASK-Spieler um Reinhold Ranftl auch. Und mit Marko Arnautovic hab ich auch gespielt. So wenige sind es gar nicht.

Welche Erinnerungen haben Sie an die EM 2008?
Das war eine große Aufregung, ein Riesenerlebnis. Es war ein großer Druck auf der Mannschaft, weil wir kaum jemanden mit Turniererfahrung im Kader hatten. Wir wussten auch nicht, wohin die Reise geht, weil wir uns ja auch nicht qualifizieren mussten. Dafür haben wir es nicht schlecht gemacht, wir hatten es im letzten Spiel ja noch in der Hand weiterzukommen. Aber gerade im Hinblick auf Turniererfahrung ist das jetzt etwas ganz anderes.

Wenn Franco Foda Sie fragt: Welchen Hartberg-Spieler werden Sie für den EM-Kader empfehlen?
Ich glaube, die Vorbereitungen sind schon zu weit, um da noch jemanden reinzubringen. Aber wenn ich gefragt werde, werde ich über keinen Hartberg-Spieler etwas Schlechtes sagen. Weil es über alle Hartberg-Spieler nur Gutes zu sagen gibt.