Exakt 108 Tage ist es her. Am 15. Juli dieses Jahres feierte der TSV Hartberg gegen die Wiener Austria den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Ein 0:0 reichte nach dem 3:2-Auswärtserfolg in der Bundeshauptstadt, um den historischen Einzug in das internationale Geschäft zu fixieren und das blau-weiße Märchen ein Kapitel weiterzuschreiben.

Vom Europacup oder von gar märchenhaften Leistungen ist man in der Oststeiermark derzeit aber ziemlich weit entfernt. Ging es im Sommer vor dem Austria-Doppel gegen die Violetten noch um die Krönung einer fantastischen Saison, steht jetzt das Abwenden einer beginnenden Ergebniskrise bevor. Drei Punkte nach fünf Runden und Platz zwölf in der Tabelle erinnern nämlich nur bedingt an das Vorjahr. „Ich glaube nicht, dass wir spielerisch schlechter geworden sind. Die Gegner stellen sich immer besser auf uns ein und auch das nötige Glück hatten wir noch nicht“, verteidigt Lukas Ried die bisherigen Auftritte. Auch beim Mittelfeldspieler selbst hat sich einiges verändert. Im Europa-League-Play-off noch als absolute Stammkraft gesetzt, kam er vergangene Woche gegen die WSG nur von der Bank. „Die letzte Saison war komplett über meinen Erwartungen und an diese will ich natürlich anknüpfen. Viel wichtiger ist es, dass die Mannschaft endlich in die Spur findet“, erklärt der Steirer.

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Vor allem die Offensivabteilung, in der abgelaufenen Spielzeit noch das Prunkstück von Trainer Markus Schopp, zündet bisher noch nicht nach Wunsch. Mit nur vier Treffern aus den ersten fünf Spielen liegen die Hartberger überraschenderweise auch in dieser Kategorie am Ende der Tabelle. Dass Tadic, Rep, Ried und Co. wissen, wo das Tor steht, haben sie schon oft bewiesen. In dieser Spielzeit muss man diesen Beweis erst antreten.

Tore braucht es heute (17 Uhr) aber dringend. An der Einstellung sollte es laut Ried nicht scheitern („Jeder gibt 110 Prozent“). Gegen die Wiener braucht es trotzdem Taten und nicht nur Worte. Mit einem Sieg würde man in der Liga endlich voll anschreiben. Ein Aufstieg im Cup drei Tage später könnte dann sogar ein noch offenes Kapitel im Märchen eröffnen. Unterdessen wurde ein Hartberg-Spieler in häusliche Quarantäne geschickt. Er wurde positiv auf Covid-19 getestet.