Rapid zeigte gegen Hartberg von Anfang an, wer der Favorit ist, bestimmte das Geschehen und hatte wesentlich mehr Ballbesitz, als die Oststeirer. Ballbesitz alleine gewinnt aber keine Partien und das musste die Mannschaft von Didi Kühbauer in Hartberg wieder einmal akzeptieren.

Florian Sittsam, der den am Knie verletzten Youba Diarra ersetzte, brachte die Elf von Markus Schopp schon in der neunten Minute in Führung. Florian Flecker hatte den zentralen Mittelfeldspieler gut in Szene gesetzt und Sittsam traf ins kurze Eck. Wohl nicht ganz ohne Mithilfe von Rapid-Schlussmann Richard Strebinger.

Rapid hatte nach dem 0:1 zwar weiter das Heft in der Hand, Hartberg war aber wieder erfolgreich. Dieses Mal war es Dario Tadic, der Strebinger nach feinem Zuspiel von Ivan Ljubic bezwang (17.). Auch nach dem 0:2 hatte Rapid das Heft weiter in der Hand - vor allem im Mittelfeld, also in einer Zone, die für die Hartberger keine Gefahr bedeutete. Wirklich gefährlich wurden die Hütteldorfer in der ersten Hälfte nur einmal. Hartberg war dem 3:0 sogar näher. Rajko Rep und Michael Blauensteiner hatten die besten Einschussmöglichkeiten in Hälfte eins.

Ähnlicher Spielverlauf in Hälfte zwei: Rapid am Ball, aber ideenlos und in uninteressanten Zonen, Hartberg defensiv stabil und eiskalt im Verwerten der Möglichkeiten. Zakaria Sanogo enteilt in seiner ersten Aktion der Hintermannschaft der Hütteldorfer und legt wunderbar quer auf Flecker - 3:0 (64.). Rene Swete musste sich davor nur einmal auszeichnen, gleich nach Wiederbeginn gegen Ivan.

Rapid beeindruckte auch nach dem dritten Treffer ausschließlich durch Ideenlosigkeit und Ungefährlichkeit. Hartberg probierte es noch weiter - etwa durch Christoph Kröpfl oder Rep, der neuerliche Torerfolg blieb aber aus.

Die Stimmen

"Wir haben das Spiel anders, ein wenig defensiver als sonst, angelegt. Wir haben auf unsere Chance gewartet, diese bekommen und auch verwertet. Ich darf der Mannschaft gratulieren, sie hat sich mit drei verdienten Punkten belohnt. Es sind bereits viele Dinge, die wir angesprochen haben, positiv umgesetzt worden", sagte Hartberg-Coach Schopp sichtlich stolz nach der Partie

Und Rapid-Trainer Didi Kühbauer: "Wir sind nach Hartberg gefahren, um drei Punkte zu holen. Das wäre heute natürlich absolut unverdient gewesen. Wir haben dem Gegner geholfen, waren zu statisch und 41 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind einfach viel zu wenig, um Hartberg zu fordern. Ich habe aber auch keinen Zauberstab. Mir bleibt aufgrund der vielen Spiele in nächster Zeit wenig Zeit zu trainieren."