Sturm Graz gegen St. Pölten. Endstand 3:2. Analysieren, abhaken und sich auf das nächste Spiel vorbereiten. So war es in den jüngsten drei Duellen dieser Teams in Graz: Sturm ging stets als 3:2-Sieger hervor. Alle nahmen es mit Genugtuung zur Kenntnis, weil man Spiele gegen die Niederösterreicher aus schwarz-weißer Sicht gewinnen sollte – und das, ohne despektierlich zu sein.

Das war einmal. Mit Sturms Ergebnisflaute und der daraus resultierenden Trainerablöse von Heiko Vogel ist alles anders bei den Grazern. Interimstrainer Günther Neukirchner versuchte mit einer Adaptierung der Trainingspläne, einer Erhöhung der Intensität und mit Einzelgesprächen neue Reize zu setzen. Fußballerisch zeigt Sturms Formkurve seit Wochen nach oben. Das große Mysterium blieb das Ausbleiben des Torerfolgs. Und somit ist der Ansatz Neukirchners richtig, alles Vergangene auch in der Vergangenheit zu belassen. Sturm muss das Heil in der Zukunft suchen. Neun Endspiele stehen bevor. Das erste "Finale" um das Meister-Play-off steigt heute (17 Uhr) gegen einen Gegner, dessen lange gut geölter Motor ins Stottern geriet. "Es war klar, dass es einmal etwas schwieriger wird", sagt St.-Pölten-Trainer Ranko Popovic dazu.

Ist es also auch klar, dass Sturms stotternder Resultatsmotor ebenso irgendwann automatisch ins Laufen kommen muss? "Nur, wenn man hart arbeitet", sagte Sturms Ex-Trainer Vogel. Der Neue, Neukirchner, sieht es ebenso – und arbeitet. Und der ganz Neue, Roman Mählich, wird dem nichts hinzuzufügen haben.

Arbeit wird belohnt und führt zum Erfolg. Damit ist das Rezept für heute klar: Arbeiten, arbeiten, arbeiten – vom An- bis zum Schlusspfiff. "Wir müssen höllisch aufpassen. St. Pölten ist eine gute Mannschaft. Ich weiß nicht, ob sie gegen uns auch Fußball spielen wollen. Wenn man sie lässt, können sie richtig gut kicken. Und ihr schnelles Umschaltspiel ist richtig gefährlich", sagte Neukirchner. Sorgen macht er sich um Otar Kiteishvili, der mit Muskelproblemen kämpft. Neukirchner registrierte auch, dass alle im Training eifrig dabei waren. Sie wissen: Drei Punkte müssen her, egal wie. Peter Zulj betont: "Wir haben einen genauen Plan, wie wir St. Pölten knacken können. Jetzt müssen wir ihn nur umsetzen." Vielleicht heißt es heute wieder: Sturm Graz gegen St. Pölten. Endstand: 3:2.