Die Fans spendeten „ihren“ Schwarzen Applaus, zollten Respekt. Die Mannschaft versammelte sich in dem bitteren Moment vor der Tribüne, der eine oder andere konnte die Tränen nicht zurückhalten. Das scheinbar Undenkbare war eingetreten, der „Worst Case“ war zur Realität geworden: Sturm war nach der Niederlage in Herning bei Midtjylland und dem gleichzeitigen Sieg von Feyenoord ausgeschieden. Mit acht Punkten. „Wir hatten eine Aufgabe: nicht zu verlieren. Das haben wir nicht geschafft, das ist ein scheiß Gefühl“, meinte Emanuel Emegha.

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Es fiel allen schwer, Worte zu finden, um den bitteren, sichtbaren, ja fühlbaren Schmerz auszudrücken. „Es tut extrem weh, dass es so gelaufen ist, dass wir so dumme Tore bekommen und die Chancen, die wir hatten, nicht machen“, sagte Jusuf Gazibegovic, „aber wir wussten, dass es aus ist, wenn wir verlieren. Wenn man weiß, dass man so nah an etwas Historischem ist, tut es aber extrem weh“, erklärte er und rang um weitere Worte – so wie auch viele seiner Teamkollegen.

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„Wir kannten das Szenario, es ist wie ein schlechter Traum“, meinte auch Andreas Schicker, Sturms Sport-Geschäftsführer. „Wir haben aber heute nicht unsere beste Leistung gezeigt, sondern nur eine normale – und das reicht auf diesem Niveau eben nicht.“ Klar, dass er als Verantwortlicher der großen Chance nachtrauerte, als Europacup-Teilnehmer zu überwintern. Klar, dass er Trost aussprach: „Die Mannschaft hätte es sich verdient.“ Klar, dass die Vorstellung in der Gruppe samt Millionenregen aber „wirtschaftlich die Erwartungen übertroffen“ hat. Aber eben auch klar, dass der Schmerz tief sitzt.

"Hoffe, dass wir daraus lernen"

„Wir haben eine Riesenchance liegengelassen. Es hat einfach etwas gefehlt, um das Momentum auf unsere Seite zu ziehen“, sagte Trainer Christian Ilzer und meinte damit „Details, etwa wie die Chancen, die wir hatten, auch zu nützen. So haben wir nach der vergebenen Chance von Kiteishvili das 0:1 bekommen, in der zweiten Hälfte war es ähnlich: Ajeti hatte die Chance auf den Ausgleich, dann haben wir das 0:2 bekommen.“ Und dann? Macht es Midtjylland geschickt. „Sie waren die ganze Zeit am Boden, haben ständig auf Zeit gespielt“, monierte Jon Gorenc Stankovic.

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Und doch war klar, woran es lag: „Das Spiel bei Feyenoord hat uns das Genick gebrochen“, meinte Gazibegovic – und Tormann Jörg Siebenhandl ergänzte: „Wir haben nur vier Tore geschossen, das ist zu wenig.“

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Und doch: Noch in der Niederlage richtete sich der Blick nach vor. „Das ist nicht das Ende“, sagte Emegha. Und Siebenhandl meinte, „dass einen Niederlagen stärker machen – und wir haben das schon gezeigt“. Daher gilt die Konzentration schon dem Sonntag und dem Spiel in Altach. Da soll der Weg schon gestartet werden, der Hoffnung verleiht: „Ich hoffe, dass wir daraus lernen und dass wir im nächsten Jahr die Chance haben, es besser zu machen“, sagte Schicker.