Sportlich ist in der heimischen Frauen-Bundesliga an der Spitze schon alles entschieden: St. Pölten ist Meister, Sturm als Vizemeister in der Champions-League-Qualifikation. Und doch steht für die Frauen des SK Sturm am Freitag (18 Uhr, ORF Sport+, live) noch ein ganz großer Saisonhöhepunkt vor der Tür: Das Heimspiel gegen Neulengbach in der Merkur-Arena. "Wir haben die Chance, für ein Highlight-Spiel zu sorgen. Wir wollen diesen Rahmen nützen", sagt Sturms Frauen-Sportchef Mario Karner. "Ich hoffe auf jeden Fan, der dem Frauen-Fußball eine Chance geben will."

Zum ersten Mal seit 2016, als die Grazerinnen in der Champions League gegen den FC Zürich im Stadion gespielt haben, wird wieder eine Partie der Steirerinnen in der Arena in Liebenau ausgetragen. Vom aktuellen Kader war vor sechs Jahren nur Anna Malle dabei. Für den Rest des Teams wird es also eine Premiere, im großen Stadion zu spielen. Darum absolvierte die Mannschaft von Trainer Christian Lang am Donnerstag auch ein Abschlusstraining in der Merkur-Arena. "Um den Mädls ein bisschen Sicherheit zu geben", sagt Karner. Der Eintritt zum Spiel ist für die Besucher frei, "die Rückmeldung der Fans ist gut", sagt Karner, der auf lautstarke Unterstützung – auch von der Nordkurve – hofft. "Das wäre ein Traum. Es wäre eine Wertschätzung für eine überragende Saison."

Der Auftritt in Liebenau soll auf jeden Fall kein einmaliges Erlebnis bleiben. "Ich bin der Letzte, der sich dagegen stemmt, mit Bedacht und Realismus in Zukunft die Topspiele der Frauen-Bundesliga in das Stadion zu bringen. Das wäre wünschenswert." Wünschenswert wäre es auch, würde der Besucher-Rekord für ein Spiel in der Frauen-Bundesliga geknackt werden. 1111 Zuschauer waren es Anfang Mai beim Topspiel zwischen St. Pölten und Sturm in Niederösterreich. Diese Marke will man in Graz überbieten. Das wäre historisch. International wächst der Frauen-Fußball stetig – beim EM-Eröffnungsspiel im Juli in Manchester zwischen England und Österreich sind 75.000 Fans dabei. Von solchen Zahlen träumt man hierzulande nur. Mit dem Auftritt der Sturm-Damen in der Merkur-Arena will man aber den nächsten Schritt in die richtige Richtung machen.