"Wir waren über 90 Minuten das dominante Team"

Der SK Sturm hat sich in dieser Saison auf die Fahnen geschrieben, eine neue Ära einzuleiten. Es wurde kräftig umgebaut und Geduld gefordert. Nicht alles lief in den ersten Wochen rund. Immer wieder gab es starke Abschnitte, aber auch viele Leerläufe. Beim 2:0-Sieg in Ried überzeugte die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer über 90 Minuten. Das Torschussverhältnis von 8:0 zugunsten der Grazer spricht Bände. „Wir müssen uns aber schon ankreiden lassen, zu wenig effizient gewesen zu sein“, sagte der starke Kapitän Stefan Hierländer, der die Schwarz-Weißen mit einem Traumtor von der Strafraumgrenze in Front brachte (9.) und später noch einen Ball an die Querlatte knallte.

Es sollte einer von drei Pfostentreffern sein. Kevin Friesenbichler, der den Vorzug gegenüber Bekim Balaj bekam, brachte das Kunststück zustande, aus kürzester Distanz nur die Stange zu treffen. Auch Ivan Ljubic, der als Regisseur im offensiven Mittelfeld eine Topleistung abrief (wie Jon Gorenc-Stankovi(c) als Sechser und David Nemeth in der Innenverteidigung, der sein Ligadebüt für Sturm gab), scheiterte an der Stange. Aber der 24-Jährige setzte in der 78. Minute seine beeindruckende Serie fort und traf in der dritten Bundesligapartie in Folge. Vor dieser Saison hatte der Wiener insgesamt erst zwei Meisterschaftstore auf seinem Konto. „Dennoch hätten wir viel früher den Deckel draufmachen müssen“, sagte der Mittelfeldmotor dennoch selbstkritisch. Eine Tugend, die in Hinblick auf die kommenden Aufgaben – der LASK, WAC und Salzburg warten in den nächsten drei Runden – angebracht ist.

Zwei freie Tage gönnt Ilzer seiner Truppe. Nur Sebastian Zettl und Francisco Mwepu spielen am Montag in der Regionalliga für die Amateure, bei denen Tobias Strahlhofer (schwere Knieverletzung) länger ausfällt und Tobias Koch (Knöchelverletzung) auf jeden Fall fehlt.

Das Resümee des Sturm-Trainers fällt auf jeden Fall gemischt aus: „Wir waren über 90 Minuten das dominante Team. Kompliment an meine Mannschaft“, sagt Ilzer. „Aber wir müssen in dieser Woche an der Chancenauswertung arbeiten.“ Damit „Sturm neu“ auch effizient ist.