Strahlend und zufrieden spazierte Bekim Balaj nach dem 1:0 des SK Sturm beim WAC in die Kabine. Der Albaner hatte allen Grund dazu. Immerhin bestritt er statt des verletzten Thorsten Röcher sein erstes Bundesliga-Spiel für den SK Sturm und erzielte schon nach knapp fünf Minuten den entscheidenden Treffer zum 1:0-Auswärtssieg. „Erstes Spiel, erstes Tor, erster Sieg, was will man mehr?“, sagte der 28-Jährige glücklich. Assistiert wurde Balaj von Philipp Huspek, der auf dem rechten Flügel wieder unermüdlich rackerte.

In der 69. Minute sah der Oberösterreicher aber die Gelb-Rote Karte, obwohl er bei der nächsten Unterbrechung von Michael John Lema ersetzt werden sollte. „Ich habe die Jungs im Stich gelassen. Dafür werde ich mich mit einer Runde Leberkäse bei ihnen entschuldigen“, sagt Huspek. „Als ich ausgeschlossen wurde, bin ich zitternd in der Kabine gestanden. Ich habe gebetet, dass wir das 1:0 über die Zeit bringen. Der liebe Herrgott war zum Glück auf unserer Seite. Die Jungs haben das überragend gemacht.“

WAC überlegen, Sturm effizient

Das Attribut überragend bezieht sich vor allem auf die kämpferische Vorstellung. Nach der schnellen Führung übernahmen die Wolfsberger das Kommando. Am Ende sollten fast alle Statistiken für die Hausherren sprechen. Schüsse: 23:5 (auf das Tor: 3:2). Eckbälle: 11:0. Aber: Sturm gewann viel mehr Zweikämpfe (70:54) und blieb vor allem dank Balaj („Ich hätte noch ein paar Tore schießen können, aber diesmal hat das eine gereicht. Die anderen hebe ich mir auf“) gleich gefährlich.

Kommentar: Warum Balaj für El Maestro eine Lebensversicherung ist

Die Kärntner kamen mit einem Lattentreffer von Lukas Schmitz und einem Freistoß von Mario Leitgeb ans Lattenkreuz einem Treffer am nächsten. Nach dem Huspek-Ausschluss verbarrikadierten sich die Grazer am eigenen Strafraum und warfen alles in die Schlacht. Die vierte 1:0-Führung in dieser Pflichtspielsaison reichte zum vierten Mal für einen vollen Erfolg. Sehr zur Freude der mehr als 1200 mitgereisten Sturm-Fans, die das Stimmungsduell gegen die 6000 WAC-Anhänger über 90 Minuten klar in der eigenen Hand hatten.

Diese Unterstützung ließ auch Balaj noch glücklicher strahlen. Die neue Nummer 9 der Schwarz-Weißen verabschiedete sich mit einer Kampfansage: „Ich bin noch nicht voll da, aber ich gebe Vollgas im Training. Bald werde ich bei 100 Prozent sein.“