Zehn Niederlagen in den jüngsten zehn Spielen bei einem Torverhältnis von 6:21. Die Europacup-Bilanz des SK Sturm in Heimspielen ist desaströs. Egal, kein Schwarz-Weißer denkt daran, wenn es heute (20.30 Uhr, Puls 4, live) darum geht, in die nächste Runde der Europa-League-Qualifikation aufzusteigen. Eine 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel gegen den FK Haugesund gilt es wettzumachen.

Die fußballerischen Mittel dafür hat die Mannschaft. Zum Bundesliga-Auftakt beim 3:0-Sieg gegen St. Pölten präsentierten die Grazer ihr fußballerisches Können. Sie spielten mit Dynamik und Konzentration, inklusive eines positiven Verlaufs. „Mit einer ähnlichen Leistung ist vieles möglich“, sagt Trainer Nestor El Maestro.

Ein Aufstieg in die nächste Runde soll es werden, wo die PSV Eindhoven warten würde. Zuerst gilt es aber die Norweger aus dem Bewerb zu bugsieren. „Wir sind voll im Saft“, sagt El Maestro und erklärt, dass das Spiel in Norwegen deshalb nicht so gut gelaufen ist, „weil es unser erstes Pflichtspiel war und Haugesund in der Meisterschaft steht. Das ist eine Riesensache“.

Heute ist alles anders. Man habe das dritte Pflichtspiel vor der Brust und die Einschätzung der Leistungsstärke falle leichter. Die Frage ist nur, auf welche Weise der SK Sturm das Ergebnis drehen möchte. Und da die Norweger physisch robuster sind, wird Sturm wohl auf Technik und Schnelligkeit setzen.

Das gestrige Abschlusstraining fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Thorsten Röcher wärmte zumindest auf. Aber die Aussage von El Maestro spricht Bände. „Es ist kein Geheimnis, dass ich Thorsten gerne auf dem Platz habe. Vorerst reichen 90 Prozent seines Leistungspotenzials“, sagt El Maestro. Ein Starteinsatz von Röcher ist dennoch nicht garantiert. Stefan Hierländer (Aufbau) fällt aus, der neue Stürmer Bekim Balaj hat noch keine Arbeitserlaubnis.

Große Herausforderung

Alle anderen Kaderspieler sind bereit für den Einsatz. Das Spiel ist aufgrund des großteils fehlenden Publikums (nur Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren dürfen ins Stadion) eine Herausforderung. „Wir müssen uns selber pushen, damit wir in einen Rausch kommen. Das passiert ja meistens im Zusammenspiel mit den Fans, diesmal müssen wir es fast alleine machen“, sagt El Maestro.

Die Frage nach Taktik und Spielanlage verriet der Coach verständlicherweise nicht, sagte nur: „Jede Taktik ist richtig, solange man gewinnt.“ Und weil Fußball nicht so kompliziert ist, wie manche Fußballbeobachter es gerne haben, braucht es nur einen 3:0-Sieg für einen Aufstieg ohne Verzögerung. „Ich denke, ein 3:0 wird reichen“, sagte auch Links-Verteidiger Thomas Schrammel mit einem Schmunzeln.