Mit Dynamik, Konzentration und Laufbereitschaft schafften es die Spieler des SK Sturm beim 3:0-Sieg zum Bundesliga-Auftakt gegen St. Pölten, nicht nur die 7194 Zuseher in der Merkur-Arena zu überzeugen. Auch Trainer Nestor El Maestro hob genau diese Tugenden hervor. Besonders freute sich der 36-Jährige zudem über den Treffer von Juan Dominguez, der nach einem Eckball per Kopf das zwischenzeitliche 2:0 beisteuerte. „Standardsituationen sind brutal wichtig. Als Trainer lebst du auch in der österreichischen Bundesliga davon“, sagt El Maestro, der verrät, dass sich „das gesamte Trainerteam“ im Training um die Standardsituationen kümmert.

Beeindruckend liest sich aber eine Statistik, die El Maestro vorzuweisen hat. Bei seinen bisherigen Stationen als Cheftrainer bei Spartak Trnava und ZSKA Sofia eilte ihm ein Ruf in Pflichtspielen voraus. In der Slowakei feierte seine Mannschaft unglaubliche 22 Siege, wenn seine Mannschaft mit 1:0 in Führung ging. Und das kam – richtig – 22 Mal vor. 21 1:0-Führungen gab es für seine Elf in Bulgarien, 19 Mal gab es volle Erfolge bei einem Remis. Nur Kopenhagen gewann in der Europa-League-Qualifikation 2018 noch mit 2:1.

Bei Sturm setzt sich dieses Kunststück fort. Sowohl im ÖFB-Cup in Anif als auch zuletzt gegen St. Pölten führten die Schwarz-Weißen und gingen letztlich beide Male als Sieger vom Platz. Zum Vergleich: In der Vorsaison lagen die Grazer in 17 Pflichtspielen mit 1:0 in Front. Neun Siegen standen vier Remis und vier Niederlagen gegenüber. Wie lautet allerdings das Erfolgsrezept? „Wenn du dich nach dem 1:0 nur hinten hineinstellst, wird es nur selten funktionieren. Die Spieler müssen intelligent agieren und abwägen, wann sie Risiko beim Herausspielen gehen und wann nicht. Da braucht es die richtige Balance“, sagt El Maestro.

Schon am Donnerstag beim Rückspiel in der Europa-League-Quali der zweiten Runde gegen Haugesund (20.30 Uhr) darf die Serie gerne weitergehen. Dank einer Ausnahmegenehmigung werden mindestens 2700 Kinder das „Geisterspiel“ live im Stadion mitverfolgen. Die Aktion, wonach Zehnergruppen bis zum Alter von 14 Jahren mit zwei Begleitpersonen in die Merkur-Arena dürfen, wurde bis Donnerstag verlängert. Dazu organisiert der SK Sturm ein Public Viewing auf dem Stadionvorplatz.