Genau 77 Tage sind vergangen, seit der SK Sturm zum bislang letzten Mal ein Bundesliga-Heimspiel gewonnen hat. Am 17. März gab es dank eines Treffers von Lukas Grozurek einen 1:0-Sieg gegen die Wiener Austria. So gelang im letzten Abdruck der Sprung in die Meistergruppe der Top sechs. Damals sorgten 14.643 Zuseher für Sturms Bundesliga-Zuschauerrekord bei Heimspielen in dieser Saison.

Die Zeiten haben sich geändert. Seither wurde Negativgeschichte geschrieben. Fünf Heimniederlagen in Serie gab es für die Grazer nie zuvor in der Bundesliga. Der Unmut der schwarz-weißen Fanszene wuchs und führte dazu, dass im Hinspiel des Europa-League-Play-offs bei Rapid auf organisierten Support verzichtet wurde. Das ändert sich auch heute nicht.

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Der Großteil der Verantwortlichen zeigt sich darüber im Klaren, nicht zu Unrecht diese Reaktionen zu ernten. „Mit einem Heimsieg zum Abschluss wäre die Enttäuschung über diese Saison eine geringere, wenngleich wir nicht totschweigen werden, was falsch gelaufen ist“, sagt Trainer Roman Mählich, der noch um den Einsatz von Dario Maresic bangt. Ein voller Erfolg würde den ersten „Doppelsieg“ in einem K.o.-Duell nach zwölf misslungenen Anläufen bedeuten. Das gelang zuletzt vor fast zehn Jahren gegen Petrovac (Montenegro) in der Europa-League-Qualifikation (2:1 und 5:0).

Im heutigen Rückspiel gegen Rapid müssen sich die Protagonisten angemessen verabschieden. Es geht um Werbung in eigener Sache, damit man auch in den Planungen für die Zukunft eine Rolle spielt. Außerdem kann heute die Basis geschaffen werden, die gesamte Sturm-Familie wieder zu vereinen. Das gelingt am ehesten, wenn der Ballast dieser negativen Heimbilanz nicht mitgeschleppt wird. Ein Sieg über den Lieblingsgegner (seit acht Pflichtspielen verlor Sturm nicht mehr gegen Rapid) muss her. Mit Robert Schörgenhofer pfeift ausgerechnet derselbe Schiedsrichter wie beim letzten Heimsieg. Wenn das kein gutes Omen ist.