Die Ausgangslage vor dem letzten Spiel der Saison heute (17 Uhr/HIER geht es zum Datencenter der Partie) ist klar: Nur ein Sieg beim Wolfsberger AC eröffnet dem SK Sturm noch die Chance auf den vierten Tabellenplatz, um damit den Play-off-Spielen am Donnerstag und Sonntag gegen Rapid oder Mattersburg zu entgehen. Gleichzeitig braucht es eine Niederlage der Wiener Austria beim LASK.

Aber für den Vizemeister aus Oberösterreich geht es in der Meisterschaft ja um nichts mehr, am Donnerstag flog dieser sogar auf Einladung zu einem Testspiel gegen Arsenal nach London (0:6). Mit dieser Art der „Vorbereitung“ der Linzer hat Sturms Geschäftsführer Sport Günter Kreissl wenig Freude, sind doch noch nicht alle Entscheidungen in der Liga gefallen. Trainer Roman Mählich stellte aber gleich klar: „Wir zeigen mit dem Finger sicher nicht auf andere.“

Er tut gut daran. Die Grazer hätten sich dieses spannende Finish ersparen können, wären sie in jedem Spiel so konsequent zur Sache gegangen wie in den jüngsten beiden Heimspielen gegen die Wiener Austria und Salzburg. Beide Male belohnten sich die Schwarz-Weißen nicht für ihre ansprechenden Darbietungen, blieben ohne einen einzigen Punkt.

Ein Umstand, der schmerzt, heute aber ins richtige Lot gerückt werden sollte. Ein Sieg muss her. Egal wie? Natürlich nicht. „Wir werden uns in Wolfsberg sicher nicht auskontern lassen. Der WAC ist eine gute Mannschaft, wir müssen diszipliniert und konsequent auftreten“, sagt Mählich. Denn auch der Kärntner Spielplan sieht drei Punkte vor. Damit würden sie sich den dritten Tabellenplatz sichern, der einen Fixplatz in der Europa-League-Gruppenphase bedeutet, inklusive Fixeinnahmen von knapp drei Millionen Euro.

WAC-Trainer Christian Ilzer konnte und wollte seine Vorfreude auf das „Endspiel“ nicht verhehlen. „Wir haben eine großartige Partie vor ausverkauftem Haus vor uns, das haben wir uns nach dieser Saison absolut verdient“, erklärte der Steirer. „Wir haben zwar jetzt schon sehr viel erreicht“, meinte er im Hinblick auf den garantierten – und für den WAC historischen – vierten Platz, „aber wir sind nicht restlos zufrieden.“

"Eine durchschnittliche Saison"

Auch bei Sturm ist man nicht zufrieden. Kreissl spricht von einer „durchschnittlichen Saison, die man nicht schlechtreden braucht“. Die Chance auf ein versöhnliches Ende ist da. Dafür braucht es aber mehr als eine durchschnittliche Leistung. Alle wollen sich die Play-off-Spiele ersparen. Selbst der als Bankier stets wirtschaftlich fokussierte Sturm-Boss Christian Jauk würde gerne auf die Einnahmen eines zusätzlichen Heimspiels verzichten.

Wer darf beginnen?

Man darf gespannt sein, welche Anfangsformation Mählich in Wolfsberg ins Rennen schickt. Alle Spieler sind fit. Es ist aber davon auszugehen, dass sich der 47-Jährige für eine ähnliche Startformation wie zuletzt gegen Salzburg entscheidet. „Die Burschen haben ihre Sache gut gemacht, es besteht nicht wirklich Grund, Änderungen vorzunehmen. Und etwas zu wechseln, damit ich wechsle. Das bringt nichts“, erklärte Mählich.

Markus Pink und Otar Kiteishvili waren jene beiden Spieler, die in den jüngsten Partien für Sturm die Tore erzielten. „Mir ist egal, wer trifft. Nur der Sieg ist wichtig“, sagte Pink. „Wir müssen unsere Aufgaben positiv erledigen und brauchen nicht auf die anderen zu schauen“, fügte Kiteishvili hinzu.