Negativschlagzeilen gehören in Bezug auf den SK Sturm in dieser Saison zum Standardrepertoire. So bot das Trainingszentrum Messendorf am Dienstag durchaus ein Kontrastprogramm – nicht wegen des anhaltenden Regens, der durchaus zu den derzeitigen Leistungen der Grazer passt. Die Arbeiten für den neuen Kunstrasenplatz begannen. Ein Bild des Aufbruchs, von dem sich auch die Verantwortlichen des SK Sturm anstecken ließen.

Trotz teils harscher Kritik an der sportlichen Führung und des für die eigenen Ansprüche nicht ausreichend konkurrenzfähigen Kaders ließ Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl vor dem heutigen Auswärtsspiel beim LASK (19 Uhr) aufhorchen. „Ich bin zu 100 Prozent vom Potenzial von allen beim SK Sturm tätigen Spielern überzeugt.“ Nachsatz: „Nur die Leistung haben sie leider nicht auf den Platz bekommen.“

Magere Bilanz

Nur acht Siege in 26 Runden sprechen eine eindeutige Sprache. Dass Kreissl hinter dem von ihm zusammengestellten Kader steht, ist logisch. „ Es gibt keinen Grund, an Dingen zu zweifeln. An unsere Leute zu glauben, ist die einzige Chance auf Erfolg“, sagt der 44-Jährige. Trainer Roman Mählich, der heute auf den weiterhin angeschlagenen Philipp Huspek verzichten muss, zeigte sich selbstkritisch. „Die Verantwortung liegt ganz klar bei mir. Ich habe es in der Meistergruppe nicht hingebracht, die Mannschaft so auf den Platz zu stellen, dass wir bessere Leistungen bringen und Spiele gewinnen. Die Kritik in meine Richtung ist absolut gerechtfertigt. Es gelingt mir nicht, im Moment die Erwartungen zu erfüllen.“

Das Bild, das Sturm nach außen abgibt, soll Einigkeit demonstrieren. „Mir ist wichtig, dass wir alle geeint bleiben. In Graz setzt nämlich schnell eine Art Selbstzerfleischungsprozess ein, wo von allen Seiten geschossen wird. Das ist überhaupt nicht notwendig“, sagt Kreissl. „Die derzeitige Kritik ist berechtigt und nachvollziehbar. Ich bin ja froh, dass es den Fans nicht egal ist.“

Genau diesen Punkt sieht auch Sturm-Präsident Christian Jauk als positiv an. „Ich kann mich nur für die tolle Unterstützung von unseren Fans bedanken. Der SK Sturm lebt von der Emotionalität. Diese ist aber keine Einbahnstraße“, sagt der 53-Jährige, der diese Saison noch lange nicht aufgegeben hat. „Wir müssen die Nerven bewahren und dürfen jetzt nicht Trübsal blasen. Auf uns warten jetzt sechs Endspiele. Und da wollen wir so viele Punkte wie möglich mitnehmen und um einen Europacupplatz mitspielen. Nur wenn wir an uns glauben, geeint auftreten und alles geben, werden wir erfolgreich sein können.“

Abschied von Lovric wohl fix

Wenig Erfolg versprechend sehen die Vertragsverhandlungen um Sandi Lovric aus. Der Abgang des Mittelfeldspielers, dessen Kontrakt im Sommer ausläuft, dürfte ziemlich sicher sein. Die Zukunft von Lukas Spendlhofer soll bis nächste Woche entschieden sein.