Die Sturmfamilie trägt Trauer. Refik Muftic, eine Torhüter-Legende des SK Sturm und langjähriger Trainer-Assistent, ist am 21. April verstorben. Nach dem einstigen Manager Heinz Schilcher verliert Jahrhundert-Trainer Ivica Osim nun einen weiteren Mitstreiter und guten Freund.

Geboren wurde der immer sympathische Publikums-Liebling am 28. August 1943. Wie für Ivica Osim war Sarajewo für ihn Heimatstadt, große Liebe und tragisches Schicksal: Familienmensch Muftic hatte drei Töchter, eine starb 12-jährig im unglückseligen Balkankrieg in Sarajewo durch eine verirrte Kugel. Refik und seine Gattin trugen das unermessliche Leid stets mit Fassung und Würde. Eine Tochter zog es in die USA, die zweite lebt in Triest, wo Refik seinen Lebensabend verbrachte.

Die Karriere von Muftic war sehr erfolgreich. Beim NK Sarajewo erlebte er eine große Zeit, 1966/67 wurde der Klub in der starken jugoslawischen Liga Meister. 1973 übersiedelte er nach Österreich zu Radenthein/Villach. 1974 kam Muftic schließlich zu Sturm und wurde sehr schnell zum Publikumsliebling. Aber schon 1977 verabschiedete er sich wieder aus Graz.

Mit Osim kehrte Muftic wieder zurück zum SK Sturm. An der Seite von Ivica Osim durfte er alle Erfolge – zweimal Meister, viermal Vizemeister, dreimal Cupsieger, dreimal Supercupsieger, dreimalige Teilnahme an der Champions League mit dem Aufstieg im dritten Jahr in die Zwischenrunde – mitfeiern.