Für Sturm-Trainer Heiko Vogel ist klar: Die geografische Nähe macht das Duell zwischen Hartberg und seiner Mannschaft zu einem Derby. „Es sind zwei steirische Mannschaften, die da aufeinandertreffen. Mich freut, dass die Steiermark mit zwei Mannschaften in der Bundesliga vertreten ist“, sagt Vogel. Das Bundesland ist aber nicht das einzige, was Hartberg und Sturm eint. Einige Spieler (und Trainer) haben das Trikot des Konkurrenten getragen. Zehn Hartberger haben Berührungspunkte mit Sturm Graz. Manche, wie Verteidiger Manuel Pfeifer oder Daniel Geissler, die in der Jugend für Sturm spielten, weniger. Manche, wie das Trainer-Gespann Markus Schopp und Jürgen Säumel mehr. 448 Spiele absolvierten die beiden für Sturm, Schopp 259, Säumel 189.

Und dann gibt es mit Peter Zulj einen Sturm-Spieler, der auch 19 Spiele für den TSV absolvierte. „Das war eine unglaublich wichtige Zeit für mich. Hartberg war für mich das Sprungbrett in die Bundesliga.“ Zulj wechselte nach einem halben Jahr in Hartberg zum WAC. „Ich hätte damals auch zu Sturm gehen können“, verrät Zulj. Beinahe wäre es also zu einem Tausch zwischen Zulj und Christoph Kröpfl gekommen. Der 28-Jährige wechselte im Jänner 2014 von Sturm zum TSV und spielt – sieht man von einem kurzen Ritzing-Intermezzo ab – seit damals für den TSV. „Logisch, dass ein Spiel gegen Sturm etwas Besonderes für mich ist“, sagt Kröpfl. „Ich habe dort meine ersten Schritte als Profi gemacht, die gesamte Jugend durchlaufen. Ich war von klein auf Sturm-Fan.“

Im Jänner 2014 ist Kröpfl bei Sturm mitgeteilt worden, dass er weniger spielen wird, der Offensivspieler wechselte nach Hartberg. „Natürlich war das ein Rückschritt. Es war aber auch nur geplant, ein Jahr zu bleiben, Spielpraxis zu sammeln und dann zurück in die Bundesliga zu kommen“, sagt Kröpfl. „Ich bin wieder da. Nur etwas länger als ein halbes Jahr hat es gedauert“, lacht der Ersatzkapitän der Hartberger, der mit dem TSV den Weg in die dritte Liga mitgegangen ist und nun den doppelten Aufstieg mitfeiern durfte – und ein Derby gegen Sturm vor ausverkauftem Haus in Hartberg spielen darf. „Ich werde nicht schlechter spielen als sonst“, sagt Kröpfl. Jakob Jantscher war Mannschaftskollege bei Sturm, „sonst ist keiner mehr dabei“. Außer den „guten Seelen“: Simo Maric und Gerhard Wallner. „Ich bin seit fast fünf Jahren weg – wenn ich die treffe, ist es wie immer.“

Drei TSV-Spieler haben möglicherweise auch eine Zukunft bei Sturm. Eigenbauspieler Sebastian Mann ist nach Hartberg verliehen, Ivan Ljubic – zuletzt von Sturm an Wr. Neustadt verliehen – ebenfalls. Ljubic’ Vertrag mit Sturm läuft aus, die Grazer besitzen aber eine Option. „Ivan ist Schlüsselspieler und mit Youba Diarra das Herzstück der Hartberger Mannschaft. Wir sind mit seiner Entwicklung bei Hartberg sehr zufrieden. Es ist das eingetreten, was wir erhofft haben: Ivan hat Spielpraxis auf höchstem Level“, sagt Sturm-Geschäftsführer Günter Kreissl. Beim an Hartberg verkauften Stürmer Fabian Schubert besitzt Sturm ein Rückkaufrecht.