Altachs Manfred Fischer, Sturms Lukas Grozurek und Markus Lackner haben am Samstag eines gemeinsam: Sie spielen als Gegner auf dem Platz ihres bisher größten sportlichen Erfolges. Fischer ist mit den Vorarlbergern in Hartberg zu Gast, mit dem TSV stieg er in die Bundesliga auf. Sturm trifft auf die Admira. Für die Südstädter erzielte Grozurek 16 seiner 22 Bundesligatore. Und Lackner kennt außer jener der Admira nicht viele Heimkabinen: „Ich habe seit der U9 für die Admira gespielt, kenne dort jeden Winkel“, sagt der Mittelfeldspieler der Grazer. Dass er während dem Spiel anders fühlt, glaubt Lackner nicht. Auch wenn die Trompete wieder zu hören sein wird. „Die fehlt mir wirklich nicht“, lacht Lackner. „Aber die Vorfreude ist enorm. All diese Menschen wiederzusehen.“ Dass er den Weg in die Heimkabine einschlägt, kann er ausschließen.

Grozurek nicht. „Aber wenn mir das passiert, dann nur wegen dem Ernstl.“ „Ernstl“ Baumeister ist der Trainer der Admiraner „und eine Legende. Er ist genauso, wie er im Fernsehen rüberkommt. Er verstellt sich nie“, sagt Grozurek. Und Lackner: „Wenn er etwas kann, dann Menschen genau so anzusprechen und zu erreichen, wie sie es brauchen. Das ist für einen Trainer eine große Qualität.“ Bei Sturm wäre „alles größer“ als bei der Admira, „auch die Erwartungshaltung. Ein 1:1 beim WAC war enttäuschend. Bei der Admira wäre das völlig okay gewesen“, sagt Grozurek.Klar ist: Familie Lackner wird in der Südstadt zahlreich vertreten sein. „Ich glaube, das ist das einzige Spiel, in dem sie nicht zur Admira halten“, sagt Lackner, der in Traiskirchen – 15 Minuten entfernt – aufwuchs.

30 Minuten braucht Familie Fischer zum Stadion in Hartberg. Und deshalb werden viele Familienmitglieder da sein, wenn Altach auf Hartberg trifft. „Ich glaub, die Unterstützung meiner Familie beschränkt sich auf den 30er der Altacher“, sagt Fischer lächelnd. Schon im April hat der Steirer bei den Vorarlbergern unterschrieben. Dass Hartberg aufsteigt und in der Bundesliga spielt, war damals noch nicht absehbar. „Das sportlich geschafft zu haben ist einmalig“, sagt Fischer. Die Vorarlberger sind nach sechs Spielen die einzige Mannschaft, die weniger Punkte auf dem Konto hat als Hartberg. Zu den Abstiegskandidaten zählt Fischer aber weder die Vorarlberger noch die Oststeirer. „Es hat bei uns etwas länger gedauert, bis wir uns gefunden haben. Aber jetzt passt das“, sagt der 23-Jährige. Und Hartberg? „Die haben den großen Vorteil, dass sie völlig befreit auftreten können. In Hartberg ist niemand böse, wenn sie mit zehn Punkten wieder absteigen.“

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