Mit seinem Tor in der 77. Minute hatte Joachim Standfest dem WAC den sechsten Sieg im sechsten Spiel gesichert und den SK Sturm ins Tal der Tränen geschossen. Ein Spieler, der bei den Grazern unter Sportdirektor Paul Gludovatz ausgemustert wurde und nach einem Jahr in Kapfenberg seine Karriere praktisch schon beendet hatte. Beim Fernsehsender Sky glänzte Standfest sogar schon als Experte, ehe er ein Angebot aus Wolfsberg erhalten hatte. Seit der Verpflichtung ist der gebürtige Leobener Leistungsträger beim WAC.

Trotz seiner 34 Jahre. "Es ist doch nichts Außergewöhnliches, wenn man mit 34 Jahren noch Fußball spielt. Ich halte den Jugendwahn in Österreich ohnehin für viel zu extrem. Das bringt nichts", sagt Standfest. Der Über-30-Jährige ist topfit. Zum einen, weil er in seiner gesamten Karriere (er begann seine Laufbahn 1997 beim WSV Eisenerz) keine gröbere Verletzung erlitten hatte. Und zum anderen, weil er ein Vorzeige-Athlet ist, wie ihm unter anderem auch der ehemalige ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger attestiert hat.

Grazer Fahrgemeinschaft

Standfest hat seine eigene Erklärung für seine anhaltende Fitness. "Ich habe vier Damen zu Hause. Da bist du natürlich der Laufbursche. Das ist nicht schlecht für die Kondition", sagt er schmunzelnd. Mit Ehefrau Daniela hat Standfest drei Töchter - Lara (12 Jahre), Lea (9) und Lenia (7). Familie Standfest lebt nach wie vor in Graz. Gemeinsam mit Manuel Weber und Manuel Kehre pendelt "Jogi" täglich nach Wolfsberg zum Training. Derzeit mit viel Freude, weil die Kärntner einen herausragenden Start hingelegt und nach sechs Runden bereits das Punktemaximum von 18 Zählern auf dem Konto haben.

"Die Vorbereitungsspiele waren nicht unbedingt vielversprechend. Aber mit dem ersten Bewerbsspiel ist bei uns der Knoten irgendwie geplatzt", erklärt Standfest, der glaubt, dass der Erfolgslauf langsam aber sicher mehr Druck auf die Spieler aufbaut. "Wir müssen auf dem Boden bleiben. Aber dafür wird Trainer Didi Kühbauer schon sorgen", sagt der Routinier.