Salzburg-Spieler Luka Sucic soll nach dem Salzburger Bundesliga-Sieg in Wien (1:0) von Rapid-Fans attackiert worden sein. Die Polizei und Red Bull Salzburg bestätigten der APA am Dienstag einen Vorfall. Zunächst hatte die "Kronenzeitung" von einer "Prügelattacke" berichtet. Später bekannte sich ein am Vorfall beteiligter Rapid-Fan in einem Fanforum, sprach von "Stänkereien" und dementierte Handgreiflichkeiten. Rapid indes verurteilte in einem Statement "jegliche Übergriffe".

Was war passiert? Der kroatische Nationalspieler Sucic (19) hatte sich am Sonntag aufgrund einer Dopingkontrolle nicht mit dem Mannschaftsbus, sondern Stunden später mit einem Club-Mitarbeiter im Privat-Pkw auf die Rückreise nach Salzburg begeben. Bei einem Zwischenstopp bei der Raststation Steinhäusl seien der einzige Torschütze des Spiels und sein Begleiter dann - laut "Krone" auch körperlich - attackiert worden, sodass die Polizei einschreiten musste.

Dem widerspricht Rapid-Anhänger Alex P. vehement. Vielmehr habe ein Geburtstag feiernder Freund der vierköpfigen Gruppe nach gegenseitigen Stänkereien die Autotür, in dem auch Sucic saß, aufgerissen und Bier hineingeschüttet. Daraufhin sei der Audi weggefahren, meinte P.

Es sei gegen das Auto getreten worden und Flüssigkeit ins Auto geschüttet worden, erklärte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde demnach niemand. Bei Eintreffen der Exekutive hätten alle Beteiligten die Raststätte bereits verlassen gehabt. Eine Anzeige wurde aufgenommen. P. will als Fahrzeughalter bereits Besuch von der Polizei bekommen haben.

P. erklärte zudem gegenüber der APA, dass ihm und seinen drei - bis auf den Fahrer auch alkoholisierten - Freunden bis zur medialen Berichterstattung gar nicht bewusst gewesen sei, um wen es sich handelte. "Keiner von uns würde ihn (Sucic) selbst heute erkennen, wenn man uns ein Foto zeigen würde." Und: "Die Polizei war zu keinem Zeitpunkt vor Ort, das alles hat genau 20 Sekunden gedauert", so P.

Da hatte Rapid schon in einem Statement folgendes mitgeteilt: "Jegliche Übergriffe, gerade auf Spieler, Betreuer oder Offizielle, aber natürlich auch darüber hinaus, sind absolut nicht zu tolerieren und werden von uns auf das Schärfste verurteilt. Wir hoffen, dass es sowohl dem Spieler als auch dem Betreuer gut geht und bedauern diesen Vorfall sehr." Man habe davon eben erst erfahren, so Rapid, und hoffe "auf eine sehr rasche Aufklärung und auch Informationen der Behörden".

Erst am 8. Mai war es nach dem Wiener Derby zwischen Austria und Rapid zu Krawallen gekommen. Laut Polizei sind dabei vier Personen verletzt worden.