Nach der 2:5-Cup-Schmach konnte sich die Wiener Austria in der Liga nicht rehabilitieren und unterlag Meister Salzburg verdient mit 1:4. "Ich habe den Spielern einen Plan mitgegeben, der aufgrund der derzeitigen Situation defensiv ausgerichtet war. Der Plan wurde sehr gut umgesetzt. Wir sind mit dem 1:0 gut ins Spiel gekommen, haben dann auch Topchancen auf das 2:0 gehabt. Das hätte uns viel Extraenergie gegeben. Nach dem Ausgleich hatten wir nicht mehr diese Energie in den Zweikämpfen. Aufgrund der zweiten Hälfte ist Salzburg in dieser Höhe ein verdienter Sieger", sagte Trainer Christian Ilzer.

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Zwei Transparente

Die Austria-Anhäger stehen weiterhin hinter dem Steirer und spannten ein Transparent auf: "Ilzer muss der Trainer bleiben, stattdessen Vertragsauflösung für F. Klein", war da zu lesen. Die "Fans" haben also eine Sündenbock für die schwachen Leistungen gefunden: Florian Klein. Zuvor hatten sie schon ein anderes Transparent entrollt: "Klein: endlich bist du daheim - bleib gleich hier du Bullenschwein!".

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Der 45-fache Teamspieler hatte zwischen 2012 und 2014 für Salzburg gespielt, ehe er dann via VfB Stuttgart wieder zurück zur Austria kam. Er hatte auch von 2009 bis 2012 das Dress der Austria getragen. Und jetzt das ...

Peter Stöger, der Sportvorstand bei der Austria, sagt: "Wir erwarten uns von den Jungs schon mehr, weil wir es auch schon gesehen haben, dass sie es besser können. Jetzt vielleicht nicht in einer Häufigkeit oder Beständigkeit, aber die Jungs sind ja alle hier hergekommen und haben einmal richtig gut gekickt. Deswegen sind sie auch verpflichtet worden. Und sie können es in der Geschlossenheit, in der Mannschaft bei der Austria halt nicht so umsetzen. Und das ist das, was wir ihnen gesagt haben, dass wir ihnen das zutrauen, dass wir das aber auch verlangen. Man darf sich auch nicht vorstellen, dass wir auf alles einprügeln. Wir haben auch Verständnis dafür, dass sie in einer schwierigen Situation sind. Es kommt viel Druck, viel Kritik, viel Häme – das akzeptieren wir alles, das nehmen wir mit. Wir haben Stimmungs-Boykott, wir haben unsachliche Kritik, wir haben Kritik auf einzelne Personen bezogen, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Das ist komplett gegen mein Naturell. Wir versuchen mit den paar Menschen, die uns noch immer unterstützen und uns zur Seite stehen, dass wir das irgendwie wieder in Schwung bringen."

Rückendeckung für den Trainer

Und zu Trainer Christian Ilzer sagt Peter Stöger: „Es gibt Dinge, die versuchen wir – so unkalkulierbar dieses Geschäft auch mittlerweile geworden ist – durchzuziehen. Er hat heute ein bisschen was anderes probiert, das ist auch ein Signal an die Jungs, dass wir ihnen auch zur Seite stehen und sie nicht nur kritisieren. Wir hoffen, dass wir da auch irgendwie gemeinsam rauskommen. Ich sage auch ganz klar: Die Gruppe, die uns unterstützt, die wird halt kleiner. Wir akzeptieren das auch, dass weniger Leute in das Stadion kommen, dass Leute ihre Abos kündigen wollen, wir verstehen das. Es gibt aber immer noch eine kleinere Gruppe, die den Weg mit uns geht, die weiß, dass es schwierig ist und die stehen dazu. Und auf die verlassen wir uns. Und da hoffen wir, dass wir dann irgendwie wieder in die Spur kommen. Aber die Trainergeschichte, das bleibt so."