Weil er nach eigenen Angaben nichts über den Nationalsozialismus wusste, ist Wayne Hennessey vom Premier-League-Club Crystal Palace einer Strafe durch Englands Fußball-Verband entgangen. Wales' Teamtorhüter war angeklagt worden, nachdem auf Instagram ein Bild aufgetaucht war, auf dem er vermeintlich den Nazi-Gruß zeigt. Das Foto hatte sein Teamkollege Max Meyer in einem Restaurant aufgenommen.

In einer Verhandlung Anfang April war Hennessey freigesprochen worden. Neben der Behauptung, er habe nur den Fotografen gedeutet, rechtfertigte sich der 32-Jährige, dass er nicht gewusst habe, was der Nazi-Gruß sei. "So unwahrscheinlich das auch für unsere ältere Generation erscheinen mag, wir lehnen diese Behauptung nicht als unwahr ab", schrieb das Verbands-Gremium in der am Dienstag veröffentlichten Begründung für die Einstellung des Verfahrens.

Tatsächlich habe Hennessey bei seiner Befragung, "ein sehr großes - man könnte sogar sagen bedauerliches - Maß an Unwissenheit über alles, was mit Hitler, Faschismus und dem NS-Regime zu tun hat, gezeigt", hieß es. Die Mitglieder des Gremiums appellierten in der schriftlichen Begründung an den Profi: "Alles, was wir sagen würden (auf die Gefahr hin, gönnerhaft zu klingen), ist, dass Herr Hennessey gut beraten wäre, sich mit Ereignissen vertraut zu machen, die für diejenigen, die in einem freien Land leben, weiterhin von großer Bedeutung sind."